„Agilität ist für Unternehmen ein Muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben.“ Das Statement des Product Owners für den Bereich Produktmanagement beim Bielefelder Software- und Beratungsunternehmen greenique, macht deutlich, dass Unternehmen an diesem Thema nicht vorbeikommen. Wie agile Arbeitsmethoden durch Softwarelösungen unterstützt werden können, ist für ihn in diesem Zusammenhang eine spannende Frage. Denn ein physisches Scrum Board schränkt die Kreativität erst einmal nicht ein. „Das Handicap: Dafür braucht es ein Team, das an einem Ort, in einem Büro zusammensitzt“, so Andrej Freeze. In Zeiten, in denen Teams häufig geografisch verteilt an unterschiedlichen Standorten zusammenarbeiten, übernehmen digitale Boards diese Funktion und ermöglichen den Austausch. „Der Bedarf ist während der Corona-Zeit gewaltig gestiegen“, betont der Agile Coach mit Blick auf ein digitales Canvas. Es ist, wie sein physisches Pendant, ein Werkzeug zur Visualisierung, hilft bei der Planung und bietet darüber hinaus – wie jedes digitale Werkzeug – weitere Vorteile. „Wenn ich ein digitales Tool habe, erfüllt es primär einen Zweck: Es dient der Automatisierung“, sagt er mit Blick auf Aspekte wie Berichterstellung, Vereinheitlichungen, Schwachstellenanalysen oder auch Künstlicher Intelligenz. Und wie in Teams, in denen Schnittstellen benötigt werden, braucht es auch technologische Schnittstellen, um Softwarelösungen in andere Systeme wie SAP zu integrieren. „Je größer das Unternehmen, desto komplexer ist diese Aufgabe, da oft deutlich mehr als drei Softwareprogramme miteinander kommunizieren müssen“, weiß er aus Erfahrung.
Agilität ist für Unternehmen ein Muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Andrej Freeze
Engpässe zu erkennen oder Fleißarbeit abzunehmen – darin liegt die Stärke einer auf agile Arbeitsmethoden abgestimmten Softwarelösung. „Diese Tools liefern Informationen, die das Projektmanagement benötigt, um den Job gut zu machen“, erklärt Andrej Freeze. „Wenn man weiß, welche Bottlenecks auftauchen und die Software diese gut abbildet, ist dies sehr hilfreich, um agil zu agieren. Vor allem hilft es aus seiner Sicht kundenfokussiert und in Produkten zu denken. „Ein Produktteam, das viele Projekte zu einem Produkt hat, verfügt über ein tieferes Wissen. Das macht Projekte effizienter – also schneller – in der Abwicklung. Und nur so entsteht ein Mehrwert.“ Projekte im Rahmen des Produktmanagements umzusetzen und durch das so vorhandene Wissen und Kundenverständnis im Team effektiv anzugehen, hält er jedoch für noch entscheidender. „Man sollte sich bei jeder Lösung den Blick für die wichtigen Dinge bewahren“, lautet sein Tipp. Häufig braucht man mehr als die Hälfte der ausgelieferten Funktionen aus seiner Sicht nicht. Allein durch effektiveres Arbeiten seien agile Teams automatisch effizienter.
Damit agile softwaregestützte Arbeit reibungslos läuft, braucht es jedoch meist ein wenig Geduld. „Grundsätzlich kann man superschnell starten“, sagt Andrej Freeze, „aber nach ersten, wenigen Wochen stellen viele fest: Es ist gar nicht einfacher und schöner. Das ist die ‚J-Curve‘.“ Das heißt, Zufriedenheit und Effizienz nehmen zunächst ab. Man erreicht das Tal der Tränen. Doch darauf folgt eine Verbesserung. „Das kann einige Wochen, aber auch Monate dauern, denn es ist eine gravierende Veränderung“, so Andrej Freeze, der damit auch den Kern einer agilen Arbeitsweise hervorhebt: Veränderung ist ein Dauerzustand. „Nach der Einführung wird man aber immer resilienter. Und je höher die Flexibilität, desto resistenter ist man gegenüber Katastrophen“, macht er deutlich.
Und so gibt es auch nicht die eine Lösung. „Selbst innerhalb einer Organisation hat jedes Team andere Rahmenanforderungen und muss eine Lösung für sich finden“, stellt er fest. Denn beim Thema Agilität geht es auch in puncto Softwarelösung vor allem um die lokale Optimierung in einzelnen Teams, die sich selbst organisieren. Mit dem „Product Builder“, einem Tool für die agile Produktentwicklung, das Unternehmen das Produktmanagement erleichtert, bietet greenique eine Lösung. „Wir schulen Teams und zeigen ihnen, welches agile Framework für sie das richtige ist. Auch, um einen schnellen Start zu ermöglichen.“ Kürzere Entscheidungswege zu haben und Verantwortung in die Teams zu geben, ist ein wesentliches Merkmal, um die im Vorfeld gemeinsam formulierten Ziele zu erreichen. „Wie man diese erreicht, ist letztendlich eine individuelle Frage“, so Andrej Freeze.
Und wenn es doch mal nicht läuft? Um Blockaden zu beseitigen, empfiehlt Andrej Freeze den Austausch mit Agile Coaches oder Scrum Mastern, die sich mit agilen Arbeitsmethoden auskennen. Auch sogenannte 12 Minutes Meet ups (www.meetup.com) und Workshops, wie der von greenique zusammen mit Oculus Concept organsierte „F#cked up Agile – Event am 10. August gegen den „Agilitäts-Frust“ helfen, um zu sehen, was falsch läuft.
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