Physiotherapie soll einen nachhaltigen gesundheitlichen Nutzen für Mitarbeiter von Unternehmen haben. „Ich kann nur eine gute Therapeutin sein, wenn ich für meine Patienten Zeit habe. Wird jedoch über die Kasse abgerechnet, haben Physiotherapeuten maximal 20 Minuten, da ist meist die Zeit des Entkleidens miteingerechnet. Meist behandeln Therapeuten drei Patienten in der Stunde. Das ist weder für Therapeuten noch für Patienten gut.“ So entstand die Idee zu Ergonomic Skills. Physiotherapie, die nicht dem zeitlichen Druck der Kassenverordnung unterworfen ist, zusammen mit einem durchdachten Betrieblichen Gesundheitsmanagement. „Dazu habe ich ganz viel recherchiert und Daten gesammelt. Denn anders als bei Ärzten gibt es für den physiotherapeutischen Bereich kaum Erhebungen. Ich wollte zum Beispiel die Aussagen prüfen, ob Ärzte tatsächlich nicht mehr so viel verschreiben, denn auf der anderen Seite heißt es immer, die Physio-Praxen sind übervoll und man bekommt nur schwerlich, kurzfristig einen Termin. Zwei Aussagen, die einander widersprechen. Was aber ist richtig?“
„Die Unternehmen wissen, dass sie etwas für ihre Mitarbeitenden tun müssen. Massagen sind klasse und nice to have, aber nicht nachhaltig. Denn hierbei gehe ich der Ursache für die Verspannung nicht auf den Grund. Aktuell sind viele Maßnahmen, die die Gesundheit der Mitarbeiter fördern sollen, wenig zielgerichtete Einzelaktionen. Diese befassen sich selten mit den individuellen, eventuell durch die Arbeit hervorgerufenen körperlichen Beschwerden.“
Mit viel Akribie in der Datensammlung, Gesprächen mit Unternehmern und Pilotprojekten kristallisierte sich die Struktur des Betrieblichen Gesundheitsmanagements von Ergonomic Skills heraus. In einem ersten Schritt wird die Ausgangssituation im Unternehmen analysiert. Wie hoch ist der Krankenstand? Und wie sehen Arbeitsplatz und -prozesse aus? Auch in Fragen der Finanzierung berät Janine Büscher, denn die Krankenkassen bezuschussen unter bestimmten Voraussetzungen Betriebliche Gesundheitsförderung und jeder Arbeitgeber kann 500 Euro pro Mitarbeiter und Jahr lohnsteuerfrei für Maßnahmen der Gesundheitsförderung investieren.
Um Ausfallzeiten von Mitarbeitenden zu reduzieren, hat Janine Büscher PhysioFirst entwickelt. Hierbei kann sich jeder Mitarbeitende bei den ersten Beschwerden in einen Online-Terminkalender eintragen und bekommt noch am selben Tag einen Termin bei einem Physiotherapeuten. Im Idealfall geht’s nach der Behandlung zur Arbeit. Der Mitarbeiter ist die Schmerzen los und fällt nicht krankheitsbedingt aus. Durch das NRW-Gründungsstipendium, das sie seit Januar 2019 erhält, bekommt sie über die Bielefelder Founders Foundation ein Mentoring. „Es ist gut, von unabhängiger Stelle ein Feedback zu bekommen. Freunde und Familie würden einem ja nicht so offen sagen, dass die Ideen, die man für sein Start-up hat, nichts taugen. Ich habe durch das Gründen schon sehr viel gelernt. Vor allem, dass nicht immer alles sofort erledigt werden kann“, lacht die sympathische Physiotherapeutin. „Die Coaches von der Founders geben viele wertvolle Tipps. Außerdem wird die Idee immer wieder validiert, ob sie am Markt gebraucht wird und ob das Konzept bestehen kann. Auch im Bereich Betriebswirtschaft und Marketing habe ich viel gelernt. Aber auch, dass ich für bestimmte Bereiche – wie zum Beispiel beim Thema Steuern oder beim Aufbau von Social-Media-Kanälen – mir Hilfe von außen dazuholen muss.“
In den letzten zwei Jahren blieb für Janine Büscher nicht viel Freizeit. „Aber das ist in Ordnung. Das ist eine endliche Phase und danach wird es wieder anders.“
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