Bewegtbild – das ist das Metier von David Gartmann und Michael Mühlenstädt, die 2016 ihre Firma Image & Emotion GmbH & Co. KG gründeten. Der Name sagt im Grunde alles: Es geht darum, Bilder mit Emotionen aufzuladen. Klingt einfach? Ist aber ein komplexer Prozess. Zunächst müssen die beiden Bielefelder Kreativen ihren Kunden verstehen. Verstehen, was er mit dem Film bewirken möchte und wer überhaupt angesprochen werden soll. Dazu steht eine ganze Bandbreite von verschiedenen Genres zur Verfügung: Image-, Produkt-, Recruiting-, Messe-, oder Erklärfilme. „Unser Spezialgebiet ist B2B“, sagt Michael Mühlenstädt, Mediengestalter Bild und Ton. „Das heißt, wir sprechen die Kunden unserer Kunden an. Das ist eine andere Herangehensweise, als wenn man direkt auf Konsumenten abzielt.“
Intensive Vorgespräche sind wichtig. „Es ist immer höchst spannend, dass wir so viel von unseren Kunden aus den verschiedenen Branchen lernen“, ergänzt David Gartmann. „Wenn es an die Konzeption für den Film geht, kennen wir das Unternehmen oder das Produkt sehr gut, haben aber immer noch den Blick von außen.“
„Die Zielgruppe muss in kurzer Zeit erreicht werden“, so Michael Mühlenstädt. „Heute haben die Menschen einfach keine Zeit mehr, lange Texte zu lesen. Mit einem gut konzipierten Film ist viel schneller alles gesagt.“ Und nicht nur das: Die Botschaft bleibt im Gedächtnis, wenn der Film es schafft, Emotionen zu erzeugen. Dazu braucht man die richtigen Bilder für die definierte Zielgruppe. Und das ist die große Kunst.
Das Medium Bewegtbild hat sich bei den Unternehmen vielfach noch nicht durchgesetzt. Für viele Firmen ist es überhaupt der erste Film. „Wir mussten erst lernen, dass viele Entscheider sich mit dem Medium noch nicht so recht beschäftigt haben und leisten Aufklärungsarbeit. Manchen fehlt der Zugang, anderen auch schlicht die Zeit. Sie sind froh, wenn wir ihnen so viel wie möglich abnehmen“, sagt David Gartmann. Entscheidend, ob ein Film im Netz angeklickt wird, ist übrigens auch seine Länge. Beträgt die Filmdauer über drei Minuten, winken viele User bereits ab.
Für jedes Projekt wird ein Konzept geschrieben. „Das ist eher textlastig. Im Storyboard werden schon die geplanten Bilder mit aufgenommen“, beschreibt Michael Mühlenstädt die Vorgehensweise. Bevor überhaupt das Set – entweder im hauseigenen Studio oder direkt beim Unternehmen – betreten wird, ist der Film im Grunde schon fertig. Zumindest auf dem Papier – die Hauptarbeit ist getan, vom Kunden abgesegnet und nun darf gefilmt werden. Auch hier wird alles akribisch bis ins kleinste Detail geplant. Aber natürlich gibt es auch immer wieder unvorhergesehene Ereignisse. Sonne ist zum Beispiel ein Thema. „Das kann in Ostwestfalen schon mal schwierig werden“, lacht David Gartmann. „Einmal brauchten wir in einem Raum im ersten Stock Sonnenlicht für den Dreh. Leider war es bewölkt, und so haben wir den großen Scheinwerfer auf einen Gabelstapler geladen und vor dem Gebäude als künstliche Sonne nach oben gefahren.“
Für die Musik, die meist eigens für den Film komponiert wird, arbeitet Image & Emotion mit verschiedenen Komponisten zusammen. Für Schauspieler und Sprecher häufig auch mit Agenturen. Stimme, Musik, Darsteller – da muss alles zusammenpassen. Es ist schon sehr beeindruckend, wie viel Arbeit in einem Film steckt. „Auch wenn das Projekt abgeschlossen ist, lassen wir unsere Kunden nicht mit dem Film allein, sondern helfen ihnen bei den unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten, um das Werbemedium optimal nutzen zu können.“
Und in dem eingangs beschriebenen 38 Sekunden währenden Getränkespot fällt die Limette ganz elegant neben die Flasche und zerfällt in vier Hälften. Wie schafft man das? Ganz einfach, man wirft die Schnitze so lange, bis sie passend fallen. Auch da sind die Kreativen von Image & Emotion ganz die Perfektionisten.
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