1. Juli 2020
Partner des Monats: Lechtermann-Pollmeier Bäckereien

Brot braucht kein Plastik

Partner Stories

„Was wir heute tun, das entscheidet darüber, wie die Welt von morgen aussieht. Und wir ganz persönlich tragen die Verantwortung für die Generationen, die nach uns kommen.“ So bringt Stefan Lechtermann die Unternehmensphilosophie der Lechtermann-Pollmeier Bäckereien auf den Punkt. Und zusammen mit den beiden anderen Geschäftsführern, seinem Bruder Hanno und Thomas Pollmeier, wird bei Lechtermann-Pollmeier Bäckereien nicht nur geredet, sondern ganz konkret gehandelt.

Eigentlich fing alles mit den To-go-Bechern an. Seit Jahren schon können die Kund*innen der 23 Lechtermann- und 15 Pollmeier-Fachgeschäfte ihre eigenen Kaffee- oder Teetassen mitbringen. Außerdem ist die Traditionsbäckerei selbstverständlich Partnerin des Bielefeld-Bechers – 100 Prozent Mehrweg. Und das spart jede Menge Müll und der Kundschaft 30 Cent pro Becher. „Leider ist das Mitbringen des eigenen Bechers während der Corona-Zeit nicht möglich“, bedauert Marketing-Leiterin Michaela Wortmann. „Wir freuen uns schon darauf, wenn das wieder geht, denn der Umwelt- und Klimaschutz wird von uns allen gelebt. Das fängt schon damit an, wenn der Chef ruft: „Bitte Licht aus, Frau Wortmann!“, lacht die sympathische Marketingfrau, die eigentlich aus der Modebranche kam und auf der Suche nach einer sinnvollen Tätigkeit in einem verantwortungsbewusst handelnden Unternehmen bei Lechtermann-Pollmeier Bäckereien gelandet ist. Denn die Bielefelder tun eine Menge in puncto Nachhaltigkeit. 

Wir haben es papiert

Der in den Fachgeschäften angebotene Fairtrade-Kaffee ist selbstverständlich bio. Billige Tüten mit einer inneren Polybeschichtung gehen bei Lechtermann Pollmeier nicht über die Verkaufstheke. „Wir würden damit zwar viel Geld im Einkauf einsparen“, so Michaela Wortmann, „aber wir geben lieber für eine klimaneutrale Verpackung etwas mehr aus. Das ist es uns wert.“ Die Salatschüsseln sind übrigens aus Papier und die dazugehörigen Deckel aus Maisstärke. Die Strohhalme natürlich ebenfalls aus Papier. 

Wir geben lieber für eine klimaneutrale Verpackung etwas mehr aus. Das ist es uns wert.

Michaela Wortmann

Apropos Papier. Unter dem griffigen Slogan „Wir haben es papiert“ werden die klimafreundlichen Angebote kurz und knapp erläutert:

  • mein geschnittenes Brot in eine Papiertüte packen lassen,
  • auf den Plastikdeckel beim Kaffee To-go verzichtet,
  • einen Pollmeier-Baumwollbeutel gekauft,
  • meinen Becher mitgebracht und sogar 30 Cent gespart,
  • mein Lieblingsbrot zu Hause im Brottopf aufbewahrt,
  • meinen Beutel mitgebracht und die leckeren Brötchen selbst verstaut und
  • auf regionale Produkte geachtet.

Region ist ein weiteres gutes Stichwort. „Mit geht jedes Mal das Herz auf, wenn der Mehlwagen aus der Milser Mühle auf den Hof fährt“, so Michaela Wortmann. „Wir wissen, woher die Zutaten kommen.“ Zwischen Mühle und Backstube der Lechtermann Pollmeier Bäckereien liegen gerade mal knappe acht Kilometer. Das Unternehmen mit seinen rund 450 Mitarbeitenden ist also fest verwurzelt in der Region. Genauso wie die drei Geschäftsführer. „Wir finden das Netzwerk ,Das kommt aus Bielefeld’ super! Denn wir möchten gemeinsam die Region stärken, Wissen austauschen und mehren und unsere Tradition mit Zukunftsvisionen zusammenbringen. Bielefeld hat viel zu bieten und sollte das auch nach außen transportieren. Der kreative Austausch mit anderen Partnern ist uns wichtig“, sind sich Thomas Pollmeier, Stefan und Hanno Lechtermann einig, die sich als Teil der Region fühlen. 

Elektro-Pioniere

Lebensmittel werden wertgeschätzt. Deshalb wird in den Fachgeschäften möglichst wenig weggeworfen. Die Bielefelder Traditionsbäckerei arbeitet eng mit den Tafeln der Region zusammen. In drei Vortagsläden gibt es „Gutes von gestern“ zu günstigen Preisen und die Produkte, die nicht verkauft werden, kommen als Futter für Nutztiere zurück in die Nahrungskette. 

Mit ihren guten Ideen leisten die familiengeführten Lechtermann-Pollmeier Bäckereien gern auch Pionierarbeit. Im April brachten die Bielefelder Europas ersten Elektro-Bäcker-Lkw bis 4,7 Tonnen auf die Straßen. Ein weiteres Fahrzeug ist zwischenzeitlich hinzugekommen – und weitere werden folgen. Denn täglich werden die 38 Fachgeschäfte rund um die Region Bielefeld, Herford, Halle und Oerlinghausen von Bielefeld-Vilsendorf aus beliefert. Dort befindet sich auf dem Dach der Backstube und der Produktionshalle eine Photovoltaik-Anlage, die auch für die „Betankung“ der E-Lkw sorgt. Dadurch werden etwa 15.000 Liter Diesel pro Jahr eingespart. Die Anlage konnte beispielsweise an einem einzelnen Vormittag im Mai so viel Strom gewinnen und speichern, dass 120 kg CO2 eingespart wurden. Das entspricht 25.000 Handyladungen, 330 Waschmaschinenladungen oder rund 1.000 Kilometer mit Europas erstem Elektro-Bäcker-Lkw. In den gut zwei Monaten Laufzeit konnten 14,3 Tonnen CO2 eingespart werden. Hochgerechnet auf ein Jahr könnten es rund 70 CO2-Tonnen werden.

„Wir können mit unserer neuen Photovoltaikanlage nicht nur die Energiekosten gering halten, wir sind auch viel unabhängiger und leisten unseren ganz persönlichen Beitrag zur Energiewende“, berichtet Geschäftsführer Stefan Lechtermann begeistert. Seit dem 28. April produziert die Photovoltaik-Aufdachanlage Strom. So viel, wie 17 deutsche Haushalte in einem Jahr durchschnittlich benötigen. Stefan Lechtermann weiter: „Wir sind stolz darauf, dass durch die Photovoltaik-Anlage unsere Elektro-Lkw nun komplett emissionsfrei fahren und der verwendete Strom zu 100 Prozent auf unserem Dach generiert wird.“ Ein weiterer, großer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Nachahmung empfohlen.

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