Holzbau ohne Leim und Schrauben, Badezimmerwände aus Lehm, ein begrüntes Dach, lichtdurchflutete Räume und das alles in einer ansprechend modernen Optik. MiMo hat beim Solar Decathlon Europe gezeigt, wie städtische Nachverdichtung klimafreundlich und nachhaltig funktioniert. Für die Fassade, Türen, Schiebetüren, Dachverglasung und Öffnungssteuerung setzte das junge Team der Hochschule Düsseldorf auf Schüco Systeme. In der Endauswertung aus allen zehn Decathlon Kategorien erreichte MiMo mit 775 Punkten den vierten Platz unter 18 Teams.
Der Abstand zum Erstplatzierten betrug lediglich 39 Punkte. Wichtiger als die Platzierung ist jedoch der langfristige Nutzen aus den innovativen Ideen des internationalen Teilnehmerkreises. Als eines von acht Gebäuden bleibt das MiMo Haus deshalb als Teil des living.lab NRW für mindestens drei Jahre in Wuppertal stehen. Das living.lab NRW ist eine Forschungs- und Bildungseinrichtung vom Land NRW, in der seit Oktober 2022 klimaneutrales Bauen und nachhaltiges Wohnen in der Stadt der Zukunft erforscht wird. In diesem Rahmen werden Langzeitmessungen in den innovativen Gebäuden erhoben. Nach einer Phase der ausschließlich wissenschaftlichen Nutzung, werden die Modellbauten voraussichtlich im kommenden Jahr wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Das Wuppertaler Modellhaus – das sogenannte House Demonstration Unit (HDU) – von MiMo stellt ein vollfunktionsfähiges Teilmodul eines größeren Gesamtentwurfs dar. Dieser sieht eine viergeschossige Aufstockung mit Wohnraum für bis zu 33 Menschen aller Altersklassen auf einem gründerzeitlichen Lagerhaus vor. Das Teilmodul HDU zeigt zwei Apartments mit Gemeinschaftsraum, begrüntem Dach und basiert auf einer modularen Bauweise. Die leimfreien Vollholzwohnmodule wurden mit vollständigem Innenausbau vorgefertigt und angeliefert. Vor Ort mussten Sie nur noch gestapelt und mit Kork gedämmt werden. Die platzsparend gehaltenen Wohneinheiten bestehen aus einem Raum mit separatem Bad.
Große Hebeschiebetüren ASE 80.HI von Schüco sorgen im Wohnbereich für großzügigen Lichteinfall von außen und bieten bodentiefe Öffnungen. Auf der gegenüberliegenden Wohnungsseite fungieren die Schiebetüren als Apartmenteingang. Während die Außentüren für eine optimale Wärmedämmung dreifach verglast sind, kommen die innenliegenden Türen mit einer zweifachen Verglasung aus. Dank Nullschwelle bleibt der Zugang barrierefrei und ist für alle Altersklassen geeignet. Beide Wohneinheiten werden über einen Gemeinschaftsraum betreten, in dem eine hölzerne Treppe auf die halbgeschossige erste Etage führt. Im Erdgeschoss befindet sich eine Gemeinschaftsküche sowie gemeinsam genutzte Waschmaschinen.
Der Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss ist zugleich auch der Eingangsbereich des Gebäudes. Betreten wird das HDU durch die Aluminiumtür Schüco ADS 75 HD.HI in Vollverglasung. Da das HDU als öffentlich zugängliches Modellhaus mit viel Besucherfluss konzipiert wurde, ist der Gebäudezugang über drei Seiten möglich. Im Innenbereich ist das System AWS 75.SI+ als Fenstertür verwendet worden. Der Zugang fungiert im Inneren als Verbringung zwischen zwei Bereichen des Gemeinschaftsraums. Dank verbauter Nullschwelle sind alle Türen barrierefrei und auch für Menschen mit Gehhilfe, Kinderwagen oder Rollstuhl geeignet. Der gläserne Gebäudeeingang fügt sich dabei ideal in die ebenfalls gläserne Fassade ein, in der die Schüco Pfostenriegelfassade FWS 60.SI Green zum Einsatz gekommen ist.
Die Fassade ermöglicht das Konzept der sogenannten Klimahülle, die das gesamte Haus umspannt und lediglich an den Außenöffnungen der Wohnungen durchbrochen wird. Auf dem begrünten Dach sorgt die AWS 57 RO Dachverglasung von Schüco für Lichteinfall. Zusammen mit sensorgesteuerten Glaslamellen in der Fassade bildet sie die gläserne Gebäudehülle. Beste Wärmedämmwerte machen die Klimahülle zu einem thermischen Pufferraum. Während in den Wohnmodulen eine Wandheizung im Bad und eine mechanische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung für geregelte Temperaturen und gute Luftqualität sorgen, wird die Lüftung im Gemeinschaftsraum über die Klimahülle geregelt.
Der automatische Fensterantrieb Schüco TipTronic SimplySmart steuert dafür sieben Elemente in der Dachverglasung sowie die gläsernen Lamellen in der Fassade. Die Dachverglasung und die Lamellen sind zusätzlich mit Photovoltaik ausgestattet, weshalb sie neben der Belüftungsfunktion auch automatisch nach dem Stand der Sonne gerichtet werden können, um einen maximalen Stromertrag zu erzielen. Bei starkem Sonneneinfall erfüllen die Lamellen gleichzeitig den Zweck einer Beschattungsfunktion des Innenbereichs. Um die Gebäudeenergie ideal zu nutzen hat MiMo das sogenannte energiBUS-System entwickelt. Das System ist als vorgefertigtes Teilmodul neben der Gemeinschaftsküche verbaut und koppelt die Haushaltsgeräte über eine intelligente Wärmeverteilung mit den zentralen Wärmespeichern und der Wärmepumpe samt Eisspeicher.
Um den Gedanken der Nachhaltigkeit über das Gebäudeleben des HDU hinaus zu erfüllen, lag ein großes Augenmerk von MiMo bei der Systemauswahl auf der Recyclingfähigkeit. Alle verwendeten Schüco Systeme sind Cradle-to-Cradle Silber zertifiziert, wiederverwendbar und schonen somit die Umwelt, nachdem das MiMo Modellhaus nicht mehr genutzt wird. Bis dahin demonstriert das HDU insbesondere in Zeiten der Energieknappheit, dass nachhaltiges und energiearmes Bauen und Wohnen bereits jetzt möglich sind.
Durch das Zusammenspiel verschiedener Systeme, Materialien und Innovationen können Neubauten schon heute den Herausforderungen des Klimawandels gerecht werden, die Umwelt langfristig schonen und Energie effizient nutzen. Auch in Bestandsbauten lassen sich einzelne Systeme und Ideen des Teams übertragen, wodurch insbesondere die Energiebilanz verbessert wird und Teile eines Gebäudes durch neue kreislauffähige Systeme ersetzt werden können. Fenster, Türen und Schiebetüren von Schüco können einfach nachgerüstet werden und sorgen für eine Verbesserung der Wärmedämmung, damit für eine spürbare Reduktion des Energieverbrauchs und einen Gewinn an Komfort.
Der Solar Decathlon ist ein architektonischer sowie energietechnischer Wettbewerb in zehn Disziplinen zwischen Universitäten aus der ganzen Welt. Der erste Solar Decathlon fand 2002 in den USA statt, wo er seitdem alle zwei Jahre ausgetragen wird. Die europäische Version des Wettbewerbs hatte ihre Premiere im Jahr 2008 in Spanien und wird seitdem ebenfalls alle zwei Jahre ausgetragen. 2022 kam der Wettbewerb nach Wuppertal und damit erstmals nach Deutschland. Das ursprüngliche Austragungsjahr 2021 wurde pandemiebedingt auf 2022 verschoben. Die studentischen Teams messen sich mit ihren Projekten in den Disziplinen Architektur, Gebäude & Bauphysik, Energieperformance, Realisierbarkeit & Sozial-ökonomischer Kontext, Kommunikation & Bildung, Nachhaltigkeit, Komfort, Funktion, Urbane Mobilität und Innovation. Ziel des Wettbewerbs ist es Lösungen für die Städte der Zukunft zu finden. Beim Solar Decathlon Europe 2021/22 nahmen 18 Teams aus elf Ländern teil.
MiMo steht für Minimal Impact – Maximum Output. Das interdisziplinäre Team besteht aus ca. 70 Studierenden, zehn Mitarbeitenden und 18 Professoren, aus sechs Fakultäten sowie aus dem Institut für lebenswerte und umweltgerechte Stadtentwicklung der Hochschule Düsseldorf. Das Team wurde von weiteren Professoren, akademischen Mitarbeitenden, dem HSD-Werkstattteam und einer Vielzahl von Partnern wie zum Beispiel Schüco unterstützt. In der Gesamtauswertung erreichte MiMo beim Solar Decathlon Europe 2021/22 den vierten Platz, in der Teildisziplin Realisierbarkeit & Sozial-ökonomischer Kontext den zweiten Platz und in der Teildisziplin Kommunikation & Bildung den ersten Platz. Unter den Sonderpreisen erreichte MiMo beim applied
Bei diesem Text handelt es sich um eine Pressemitteilung Dritter. Für den Inhalt zeichnet sich die WEGE mbH nicht verantwortlich.
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