Employer Branding ist dabei ein Schlüsselfaktor. Unternehmen entwickeln strategische Maßnahmen, um sich insgesamt als attraktive Arbeitgeber darzustellen und von anderen Wettbewerbern im Arbeitsmarkt positiv abzuheben. Dabei kommen Konzepte aus dem Marketing, insbesondere zur Markenbildung, zum Einsatz. Es geht um die herausfordernde Aufgabe, das Unternehmen selbst als Marke zu etablieren. Ein erster Schritt, um ein erfolgreiches Employer Branding zu installieren, ist die Analyse: Wie wird das Unternehmen von der Öffentlichkeit – und damit von potenziellen Fachkräften – wahrgenommen?
Die Interrogare GmbH hat mit ihrer Studie „Starke Marken aus OWL“ für Aufsehen gesorgt. Denn die Bielefelder, die seit 20 Jahren in den Bereichen Marketing Research, Healthcare Research und Research Services Studien durchführen, haben mittels smarter Tools 1.180 Personen ab 18 Jahren aus der Region OWL befragt. Ausgehend von der Erkenntnis, dass etwa 70 bis 80 Prozent aller Entscheidungen emotional – also aus dem Bauch heraus – getroffen werden, wurden die Online-Interviews zur Markenwahrnehmung und -positionierung mithilfe des von Interrogare entwickelten und seit über zehn Jahren in der Marketingforschung etablierten Emotional Branding Monitors (EBM) vorgenommen.
Insgesamt 37 Marken – von Arminia über DMG Mori, Dr. Oetker, Goldbeck und Schüco bis Seidensticker – wurden untersucht. Anhand der Studie sollte eruiert werden, wie der Wirtschaftsraum OWL wahrgenommen wird, welche regionalen Marken bekannt sind und wie die Wahrnehmung dieser Marken ist. Und wofür die Weltmarktführer und Hidden Champions aus OWL stehen. Um die Emotionalität, die mit den Marken verknüpft werden, „herauszukitzeln“, bekamen die Befragten jeweils vier Marken vorgelegt, die sie nach eigenen Angaben gut oder sehr kennen. Jeder Marke wurden Aussagen zugeordnet, die per Knopfdruck mit „passt“ oder „passt nicht“ bewertet wurden. Laut Walter Freese, Director Business Development bei Interrogare, sei bei dieser Art der Befragung der Faktor Zeit entscheidend. „Die Schnelligkeit ist ein Indikator dafür, wie stark die Assoziation mit der Marke ist.“
Wie eingangs schon erwähnt, spielen Emotionen bei unseren Entscheidungen eine große Rolle. Jede Marke ist in einem der basalen Emotionssysteme des Menschen gespeichert. Das heißt auch, dass es für Marken wichtig ist, ihre Markenführung auf den Prüfstand zu stellen, um herauszufinden, ob sich die Intention des Unternehmens mit der Wahrnehmung auch tatsächlich deckt.
Die Interrogare-Studie ergab, dass Claas als wichtigster Arbeitgeber, im Sinne von Arbeitsplatzgararant in der Region wahrgenommen wird, gefolgt von Goldbeck auf dem zweiten und Boge auf dem dritten Platz. Den besten Ruf im Employer Branding darf Phoenix Contact als attraktivster Arbeitgeber für sich verbuchen. Mit dem Begriff „Weltmarktführer“ wird wiederum als Erstes Dr. Oetker in Verbindung gebracht. Bei der regionalen Verankerung sieht es hingegen etwas anders aus: Hier steht die Detmolder Brauerei ganz oben auf dem Treppchen, vor Bertelsmann und dem DSC Arminia Bielefeld.
„Die Wahrnehmung der Marke ist wichtig für das Employer Branding“, unterstreicht Walter Freese. Dabei spielen zudem Faktoren, wie die Qualität der Marke oder ob das Unternehmen als innovativ wahrgenommen wird, eine Rolle.
Employer Branding ist ein facettenreicher Prozess, der eine individuelle und zielgerichtete Analyse und eine daraus abgeleitete Strategie erfordert. So kann es gelingen, qualifizierte Arbeitskräfte in die Region zu holen.
Die WEGE mbH | Das kommt aus Bielefeld veranstaltet die „Employer Branding“-Werkstatt mit folgenden Themen:
In einer Mischung aus Input von Expert*innen und Workshops bleibt ausreichend Zeit für Diskussionen und Austausch – praxisnah, interaktiv und mit Anknüpfungspunkten zum Weitermachen.
Wann?
8. November 2019, 9:00 – 17:00 Uhr
Um Anmeldung wird gebeten.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Judith Wend, wend@wege-bielefeld.de.
Wo?
Eventspace der Founders Foundation, Obernstr. 50, 33602 Bielefeld
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