Green Stories
Partner
Stories
Umdenken und anfangen
Das ÖKOPROFIT®-Programm bietet insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen die Möglichkeit, praxisorientiert ein Umweltmanagementsystem einzuführen, das auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Die Ökoprofit-Runde 2022/23 hat die FAA Facharztagentur GmbH & Co. KG (kurz: FAA) erfolgreich beendet und wurde im Mai dafür ausgezeichnet. Mit Jannis Schröder, Kaufmännische Leitung, haben wir über die Gründe für die Teilnahme an und die Erkenntnisse aus dem Projekt gesprochen. Der Erfolg ist nicht das Ergebnis eines großen Sprungs, sondern die Summe vieler kleiner Schritte, die das Unternehmen auch künftig nachhaltig prägen und begleiten werden.
Was waren eure Beweggründe, um bei Ökoprofit mitzumachen?
Jannis Schröder: Zunächst unser privates Interesse an nachhaltigen Themen. Das gilt auch für meine Kollegin Maike Schnabel aus der Geschäftsführung. Bei mir persönlich haben zahlreiche Gespräche mit einem guten Freund – er ist Referent für Nachhaltigkeit – dazu geführt, nicht nur im privaten Umfeld auf einen bewussteren Umgang mit Ressourcen zu achten. Aus gesellschaftlicher, sozialer und ökologischer Sicht ist es heute jedoch absolut notwendig, das Thema von allen Seiten anzugehen, sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Sowohl lokal für die Region als auch global. Und so haben wir ein Ökoprofit-Kernteam aus verschiedenen Abteilungen gebildet, das sich das Thema Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben und in die Belegschaft hineingetragen hat. Wir verstehen uns als Multiplikator für unsere Kolleg*innen, um für das Thema zu sensibilisieren.
Welche Erkenntnisse habt ihr im Laufe des Projekts gewonnen?
Jannis Schröder: Es war eine tolle Ökoprofit-Gruppe, in der wir als Dienstleistungsunternehmen mit produzierenden Unternehmen wie HAKU Fertigungstechnik oder auch Bauunternehmen wie Hochbau Detert saßen. Ein Fazit ist, dass man durch kleine Maßnahmen durchaus auch große Erfolge generieren kann, wenn man diese bündelt. Man muss nur genau hinschauen, wo Potenziale schlummern. Denn es gibt viele Kleinigkeiten, wo man aktiv agieren kann. In Summe wird daraus dann eine große Sache. Stolpersteine auf dem Weg gibt es immer wieder. Notwendig ist jedoch die Akzeptanz bei den Kolleg*innen. Gut war, dass wir sofort ein Ökoprofit-Team gebildet haben. Denn nicht jeder beschäftigt sich privat mit dem Thema Nachhaltigkeit. Unsere Haltung ist, dass wir Vorbild sein wollen. Und die Erkenntnis, dass wir etwas tun müssen, um Unternehmen ökologischer und damit nachhaltiger zu gestalten, ist eng daran gekoppelt. Mit Ökoprofit haben wir für uns einen Weg gefunden. Heute merken wir, dass Ideen und Rückfragen nicht nur aus unserem Ökoprofit-Team kommen, sondern aus der gesamten Belegschaft. Diesen Prozess weiter anzustoßen, das ist unsere Aufgabe.
Welche Bedeutung hat die Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit für das Employer Branding?
Jannis Schröder: In Bewerbungsgesprächen werden wir aktiv darauf angesprochen. Ganz nach dem Motto „Ich habe es auf der Homepage gelesen, dass …“ Das finde ich super! Auch Aussagen wie „Das spiegelt, was ich denke“ oder „Es ist toll, dass ihr das vorlebt“ zeigen uns, dass sich unsere Aktivitäten positiv auf das Employer Branding auswirken. Es ist also ein Pluspunkt bei der Suche nach Mitarbeitenden. Gleichzeitig steht unser Engagement für unser Mindset und damit für Werte, die wir vertreten. Auch wenn sich kein ausdrückliches Werteversprechen auf unserer Homepage findet, kann man sehen, dass wir uns Gedanken machen und etwas tun. Künftig hoffe ich sehr, dass Wechselwillige oder Bewerber*innen einen gewissen Druck auf die Wirtschaft ausüben, damit diese Nachhaltigkeit im Employer Branding verankern. Aus meiner Sicht ist es für Unternehmen ein Muss, in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz aktiv zu sein. Unternehmen haben einfach einen großen Impact auf das Leben ihrer Mitarbeitenden, die ja einen Großteil ihrer Zeit dort verbringen.
War Ökoprofit ein guter Einstieg für euch?
Jannis Schröder: Auf jeden Fall! Elmar Stevens hat uns ein Jahr lang als Mentor und Coach durch das Projekt begleitet. Das war großartig. Und zu sehen, welchen Herausforderungen sich andere Unternehmen stellen müssen, war mega interessant. Man entdeckt viele Schnittmengen und profitiert von der Horizonterweiterung. Was passiert woanders? Wo kann man gemeinsam zusammenarbeiten? Das sind Fragestellungen, die sich aus der Ökoprofit-Runde ergeben und auch zu dem Entschluss geführt haben, uns weiter austauschen. Die Kontakte zu Branchen, in denen wir sonst nicht unterwegs sind, sind wertvoll. Auch um zu sehen, worüber andere Unternehmen sich Gedanken machen. Für uns ist das auch ein Anlass, bei uns genau hinzuschauen. Ganz nach dem Motto: Daran haben wir noch gar nicht gedacht.
Wie geht es weiter für euch beim Thema Nachhaltigkeit?
Jannis Schröder: Es geht kontinuierlich weiter auf dem eingeschlagenen Weg. Mit den im Ökoprofit Klub OWL zusammengeschlossenen 32 Unternehmen treffen wir uns zweimal jährlich zu Veranstaltungen mit Workshopcharakter. Darüber hinaus sind wir Mitglied bei der IHK Klimainitiative 2030. Das große Ziel für das Jahr 2030 ist es, die „Null“ stehen zu haben. Und so sammelt unser Ökoprofit-Team weiter Ideen. Konkrete Maßnahmen sind jetzt aber auch die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs zum 1. Juli 2023. Wir übernehmen die Hälfte – 24,50 Euro – vom Deutschland-Ticket, um den Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel attraktiver zu machen. Und wir setzen intern weiter auf Impulse und Ideen, um zu sehen, was sonst noch in Sachen Umwelt- und Klimaschutz geht.