Bereits vor der Corona-Pandemie bestand bei comspace die Möglichkeit, remote zu arbeiten. Eine Möglichkeit, die zunächst nur von wenigen der rund 100 Mitarbeitenden genutzt wurde. Das hat sich jedoch gewandelt. Aktuell arbeiten zwei Mitarbeiter in der „Workation“ aus dem Ausland heraus – ein Kollege reist durch Europa und ein Campervan dient als Office, während ein anderer Mitarbeiter zeitweise von Lissabon oder Gran Canaria aus seine Arbeit erledigt. Andere arbeiten komplett von Zuhause aus – und können somit Beruf und Familie bestens unter einen Hut bringen oder ersparen sich den Weg zur Arbeit. Wieder andere leben ihre eigene Mischung von mobiler Arbeit und Arbeit im Büro.
Die Art und Weise des Arbeitens verändert sich. Das sieht auch Eva Stock so: „Ich habe mich von der Idee verabschiedet, dass Arbeit irgendwann wieder so organisiert wird, wie es vor der Pandemie einmal war“, sagt sie gleich zu Beginn ihres spannenden Impulsvortrags. Remote Work sei aber nicht für jede*n gleichermaßen geeignet bzw. erstrebenswert. „Diese Art des Arbeitens erfordert Durchhaltevermögen, Frustrationstoleranz und Liebe zur Technik, denn es kann immer mal sein, dass bei einem Videocall die Technik nicht mitspielt. Und dann muss man das Problem allein lösen und kann nicht, anders als im Büro, sofort jemanden über den Tisch fragen.“ Insgesamt kostet Remote Work doppelt so viel Kraft, weil es anstrengender sei, Menschen digital mitzunehmen, für Projekte zu begeistern und via Videotools Emotionen zu transportieren.
Für Eva Stock war ihr Einstieg bei comspace zu Jahresbeginn anders als für viele ihrer Kolleg*innen, die sich mitunter schon lange aus ihrem Arbeitskontext bei der vor über 20 Jahren gegründeten Agentur kannten. „Die alte Weisheit, dass es für den ersten Eindruck keine zweite Chance gibt, gilt auch für Remote Work“, betont sie. Als Mitglied der Geschäftsleitung war es für beide Seiten ein Experiment, wie Führung aus der Ferne funktionieren kann. Eva Stock setzt dabei auf eine klare Kommunikation, auch wenn das vielleicht nicht immer bei allen gleich gut ankommt. Für die tägliche Arbeit ist ihrer Ansicht nach Asynchronität und das Setzen von Arbeitsblockern enorm wichtig. „Es müssen sich nicht immer alle Mitglieder eines Teams in einer Sitzung besprechen. Das wirft zum Teil mehr Fragen auf als Antworten gegeben werden.“ Und wer den ganzen Tag in Calls sitzt, hat Mühe seine Arbeit zu erledigen. Dafür sind Arbeitsblocker hilfreich. Außerdem sollten sich Führungskräfte oder selbstorganisierte Teams genau überlegen, zu welchen Anlässen es sinnvoll sei, zusammenzukommen und wie die Kolleg*innen eingebunden werden können, die nicht vor Ort sind. Das physische Büro kann dadurch zum Projekttool werden. Apropos Führung: „Man muss auch loslassen können und den Mitarbeitenden einen Vertrauensvorschuss geben“, so die Chief People & Marketing Officer. „Wer auf Micromanagement setzt, der ist für Remote Work nicht gemacht. Und für moderne Führung ohnehin nicht. Manche Unternehmen fordern von ihren Mitarbeitenden, dass sie acht Stunden am Tag ihre Kamera eingeschaltet haben. Das halte ich für sehr schädlich.“
Präsenz sollte nach Ansicht von Eva Stock immer nur auf Wunsch des Teams stattfinden und nicht, weil die Geschäftsführung bestimmte Tage anordnet. Das wäre „fake remote work“. Dennoch ist es Aufgabe der Leitung, Raum für Kommunikation und Feedback zu schaffen. Bei comspace ist beispielsweise ein Bot im Einsatz, der von Kolleg*innen selbst konfiguriert wird, und z. B. fragt, wie ihr Wochenende war und ob es aktuell Fragestellungen gibt, bei denen die Unterstützung von Kolleg*innen hilfreich sein könnte. „Auch das hat mit Asynchronität zu tun“, so Eva Stock. „Denn ich kann mir die Verläufe dann anschauen und mich damit beschäftigen, wenn ich Kapazitäten habe.“ Zwei Mal im Jahr finden 1:1-Gespräche mit den Mitarbeitenden zur persönlichen Entwicklung statt.
Und die Bloggerin rät zu etwas Geduld. „Wir lernen doch jetzt erst alle richtig, was Remote Work bedeutet. Und jede*r kommt mit seinem eigenen Rucksack voller Erwartungen. Da passieren immer mal Fehler und es menschelt. Das ist gut so. Wer Roboter führen möchte, findet bestimmt auch die passende Nische für sich. Die meisten von uns arbeiten mit Menschen.“
Eine große Herausforderung ist es, neue Ansätze für das Ideenmanagement, insgesamt für Zusammenarbeit und Vernetzung zu finden. Eine Möglichkeit können Barcamps, Vorträge oder auch interne Ideenwettbewerbe sein. Auch die Vernetzung von Unternehmen untereinander sind von Bedeutung, da alle vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Ein gutes Beispiel für Vernetzung sieht sie in Formaten wie die Vorträge und Partnertreffen von DAS KOMMT AUS BIELEFELD.
Mehr erfahren Sie auf Eva Stocks Blog „HR is not a crime“ und im DKAB-Podcast mit Eva Stock.
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