Investition in die Zukunft

Es tut sich so einiges bei der Böllhoff Gruppe. Direkt am Eingang zum Werksgelände entsteht auf einer Fläche von rund 2.000 Quadratmetern ein neues Ausbildungszentrum: der Böllhoff Bildungscampus. Ein offenes Aus- und Weiterbildungskonzept, um das weltweit agierende, 1877 gegründete Familienunternehmen mit 43 Standorten in 25 Ländern zukunftsfähig aufzustellen. 

Die Überlegungen zu einem Bildungscampus gab es schon länger. Bislang mangelte es an Platz. Jetzt macht die älteste Produktionshalle in Bielefeld Platz für Neues. Die Qualität der Ausbildung weiter zu verbessern und gezielt Fachkräfte für die Zukunft fit zu machen, das gehört zu den gesetzten Zielen – und das alles in einem Setting mit Wohlfühlcharakter. 
„Auf dem neuen Bildungscampus haben wir künftig doppelt so viel Platz“, freut sich Hubert Romoth, der seit über 20 Jahren bei Böllhoff tätig ist und seit 15 Jahren den Bereich Ausbildung leitet. „So können wir den Bedürfnissen der Fachabteilungen gerecht werden und unsere Ausbildungswerkstätten mit Equipment und IT-Programmen so ausstatten, wie es bei uns in der Produktion vorhanden ist.“ 

Die Böllhoff Gruppe mit 3.300 Beschäftigten, davon 1.400 Mitarbeitende in Deutschland, bildet in 25 verschiedenen Berufen in den technischen, logistischen und kaufmännischen Bereichen aus. „Wir haben eine hohe Übernahmequote von über 90 Prozent“, berichtet der Ausbildungsleiter Hubert Romoth. „Bislang hatten wir keine Schwierigkeiten, unsere Ausbildungsplätze zu besetzen.“ Damit das weiterhin so bleibt, investiert der Bielefelder Spezialist für Verbindungstechnik mit Montage- und Logistiklösungen 5 Millionen Euro. 
Unter dem Dach des Bildungscampus werden technische Werkstätten mit modernen Schulungsräumen sowie einem Smart-Factory-Labor für die Themen Vernetzung und Robotik zusammengebracht. Das bewusst offen gestaltete Raumkonzept soll den Austausch fördern und Synergien ermöglichen. Und selbstverständlich Spaß machen. Auch ein Verbindungstechnik-Forum ist geplant: Hier sollen Böllhoff Produkte für Schüler*innen, Studierende und Gäste erlebbar werden, zum Beispiel im Rahmen von Hands-on-Events und Produktschulungen.

Mutig sein

Den Auszubildenden etwas zutrauen, damit hat die Böllhoff Gruppe bereits gute Erfahrungen gesammelt. „Unser Instagram-Kanal wird mit ein wenig Anleitung eigenständig von wechselnden Auszubildenden betreut. Das läuft sensationell“, so Frank Nientiedt, Head of Employer Branding. Und den Firmen-Podcast moderiert ebenfalls eine Auszubildende. Das ist der Spirit bei Böllhoff – offen sein für neue Ideen und sich trauen, Menschen eigenverantwortlich arbeiten zu lassen. Wie es zum Beispiel bei der Archimedes New Ventures – eine Tochter der Böllhoff Gruppe – der Fall ist. Die 2019 gegründete ANV unterstützt Startups in der frühen Phase mit finanziellen Mitteln, Know-how und Netzwerk, digitale Geschäftsmodelle erfolgreich weiterzuentwickeln. „Unternehmen müssen heute schneller innovieren“, stellt Geschäftsführer Marcel Rösner fest. „Deshalb ist der Austausch, die Investition und die Kooperation mit Startups so wertvoll, weil diese schneller und agiler mit einem Prototyp in den Markt gehen.“ Ziel ist es, die Transformation der Böllhoff Gruppe auch über dieses Vehikel voranzutreiben. Neben Phaina, einer KI-basierten Cloud-Lösung, mit der Produktberatung digitalisiert werden kann, ist die ANV in Unchained Robotics, Additive Marking und die P.S. Cooperation investiert. 

Dieser Artikel ist aus dem DKAB-Magazin #10