Die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz in unserer Welt wächst. „Schülerinnen und Schüler sollten verstehen, in welchen Bereichen KI Mehrwerte stiften kann, aber auch, wo Risiken liegen können“, unterstreicht Meike Wocken, die normalerweise ihren Kund*innen die Potenziale von KI näherbringt. Mit dem 2020 gegründeten Verein „Code for Bielefeld“ – einer Gruppe von Bielefelder*innen mit Interessen und Fähigkeiten in den Bereichen Software, Design und Open Data – macht die Bielefelderin außerhalb ihres beruflichen Umfeldes die Möglichkeiten von KI erlebbar.
Ihre Liebe zu Daten zieht sich durch ihr Leben: von der Begeisterung für Naturwissenschaften in der Schule, dem VWL- und Mathe Studium an der Uni über die Promotion in der Agrarökonomie zum Einsatz quantitativer Methoden bis hin zur beruflichen Tätigkeit im Bereich Data Science. Nicht zuletzt angetrieben durch die seit Ende 2022 offen zugängliche generative KI ChatGPT, entwickelte Meike Wocken ein Konzept für Schulprojekte, um Schüler*innen in Sachen KI abzuholen. Schließlich ist KI auch im Schulalltag längst angekommen. Bereits jede/r zweite Schüler*in hat schon ChatGPT genutzt. „Die Bandbreite an vorhandenem Wissen bei den Schüler*innen ist sehr heterogen“, weiß die 41-Jährige. „Einige sind lediglich Konsument*innen und nutzen KI-Systeme wie ChatGPT, um Texte zu generieren. Andere stecken tiefer in der Materie.“ Meike Wocken klärt im Rahmen der Schulprojekte Begrifflichkeiten und weitet den Blick. Denn KI kann mehr. Eine KI wie ChatGPT lässt sich auch als Lernhilfe nutzen. Man kann sich zum Beispiel Prüfungsfragen formulieren lassen. Doch für einen konstruktiven Umgang mit KI braucht es Kompetenzen. Sie möchte Offenheit und Neugierde bei Schüler*innen fördern und speziell für junge Frauen als Role Model fungieren, um frühzeitig Begeisterung für die IT zu wecken.
KI löst zwar nicht alle Probleme, aber sie wird die Arbeitswelt nachhaltig verändern.
Dr. Meike Wocken
Im Rahmen ihrer Schulprojekte erklärt sie unter anderem, wie eine KI Dinge klassifiziert, und nutzt dafür beispielhaft „Monkey Cards“ von aiunplugged.org. Die vereinfachten Comic-Abbildungen zeigen verschiedene Affengesichter: teils freundlich, teils beißend. „Diese Abbildungen dienen als Trainingsdaten, um einer KI beizubringen, wie sie zwischen ‚beißenden‘ und ‚nicht beißenden‘ Affen unterscheidet. „Die Merkmale, die in den Trainingsdaten zur Klassifizierung von ‚beißendem Affen‘ und ‚nicht beißendem Affen‘ verwendet werden, sind entscheidend für die Genauigkeit der KI“, erklärt Meike Wocken. Eine KI kann nur jene Merkmale zur Klassifizierung lernen und anwenden, die in ihren Trainingsdaten enthalten sind. Werden bestimmte Merkmale in den Trainingsdaten nicht berücksichtigt, kann die KI diese nicht erlernen, was zu fehlerhaften Ergebnissen führt. Bezogen auf das Affenbeispiel heißt das: Ein vermeintlich bissiger Affe wäre eigentlich ein friedlicher. „Eng verknüpft ist damit die Frage, was es heißt, wenn KI diskriminiert“, lenkt Meike Wocken den Fokus auf mögliche Risiken.
Wie bei allen KI-Systemen sollte der Mensch die Ergebnisse prüfen und ethische Bedenken einbringen. Auch der Datenschutz ist im Kontext von KI ein kritischer Punkt. „Es ist wichtig zu wissen, was passiert, wenn man Daten teilt oder verschickt“, erklärt Meike Wocken, die Schüler*innen auch dafür sensibilisiert.
Gleichzeitig lenkt sie den Blick auf die Chancen. „KI löst zwar nicht alle Probleme, aber sie wird die Arbeitswelt nachhaltig verändern. Die Entwicklungen gehen rasant voran. Das Teamwork beziehungsweise die Interaktion zwischen Mensch und KI werden weiter wachsen. Nur wer sich seine Offenheit erhält, wird diese Veränderungen gut meistern“, ist sich Meike Wocken sicher.
Dr. Meike Wocken
Nach dem VWL- und Mathematikstudium in Bielefeld, Göttingen und an der Fernuni Hagen promovierte Meike Wocken 2013 an der Agrarfakultät der Uni Kiel.
Sie leitet den Bielefelder Standort des IT-Consultinghauses codecentric und lehrt Statistik an der Hochschule Bielefeld. In ihrer Freizeit engagiert sie sich für digitale Lösungen in ihrer Heimatstadt Bielefeld und hat Code for Bielefeld e.V. mitgegründet. Dabei entstand u.a. das preisgekrönte Projekt www.bodenfeuchte.org zur Sichtbarmachung von Bodenfeuchtigkeit im Teutoburger Wald.
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