„Wir haben zurzeit nicht die Möglichkeit, uns persönlich zu treffen, aber wir können uns virtuell vernetzen.“ Mit diesen Worten begrüßte Brigitte Meier, Prokuristin der WEGE die Teilnehmer*innen. Und machte deutlich: „Wir wollen uns als Dienstleister weiter zur Verfügung stellen, denn viele Unternehmen befinden sich zurzeit aufgrund der Corona-Krise in einer schwierigen Situation.“ Gleichzeitig ist eine Krise auch eine Chance, um Arbeit neu zu denken. Denn New Work hat durch die Corona-Krise eine ganz neue Dynamik erfahren. „Nach Corona werden wir mit neuen Erfahrungen aus der Krise gehen und mit ganz anderen Kompetenzen“, ist Brigitte Meier überzeugt und fügt hinzu: „Was wir jetzt brauchen, ist Know-how.“
Expertise, die Speaker Lasse Rheingans mitbringt. In seinem Buch „Arbeit neu denken“ hat er bereits vor zwei Jahren innovative Ansätze von New Work vorgestellt. Seinen Kurzvortrag leitete er mit der Frage nach der Relevanz von New Work ein. Wie sich schnell herausstellte, ein zu 100 Prozent relevantes Thema für die teilnehmenden Zuhörer*innen. Und ein durchaus komplexes Thema, das weit über die technischen Voraussetzungen für New Work hinausgeht. Homeoffice, Haltung, Flexibilität, Vertrauen, Teamwork, mehr Selbstverantwortung und Freizeit sind Stichworte, die fallen. Und schnell steht fest: Im Zuge von New Work müssen auch Prozesse neu organisiert und Aspekte wie Flexibilität, Unternehmenskultur und Haltung neu gedacht werden. Dabei kommt der Führung der Mitarbeitenden eine besondere Rolle zu. „Die unternehmerische Haltung steht über allem“, so Lasse Rheingans, der betonte, wie komplex die Herausforderungen zurzeit sind. Noch bestimmen häufig Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambivalenz, die sogenannte VUKA-Welt, das Arbeitsklima. „Gefragt sind jetzt jedoch Flexibilität und die Stärken jedes Einzelnen“, so Lasse Rheingans. „Denn Corona ist der erste Virus in der VUKA-Welt und greift alle Branchen an.“ Um diesen Herausforderungen gewachsen zu sein, braucht es Krisenarbeit und einen innovativen Blick nach vorn. Gerade jetzt sei es entscheidend, wie Unternehmen in Krisenzeiten Entscheidungen treffen, Pläne erstellen und mit Risiken sowie Änderungen umgehen. „Um Corona als Chance zu begreifen und sich nachhaltig für VUKA zu wappnen, gehört für ihn die Analyse von Prozessen und Strukturen, aber auch eine radikale Digitalisierung und Restrukturierung dazu.
Was digital möglich ist, wie eine Umsetzung aussehen kann und welche Erfahrungen einzelne Unternehmen bereits gemacht haben, wurde in der anschließenden Diskussion deutlich. So haben einige Unternehmen innerhalb kürzester Zeit Homeoffice-Arbeitsplätze geschaffen, während andere diese Möglichkeiten schon seit Längerem nutzen. Dabei wurde schnell klar: Nicht in jedem Bereich ist es möglich, die Arbeit ins Homeoffice zu verlagern. Gerade Produktionsunternehmen stehen vor besonderen Schwierigkeiten. Positiv bewerten viele Diskussionsteilnehmer*innen jedoch die größere Flexibilität, die sich durch die Zwangs-Digitalisierung ergibt. Die Notwendigkeit und den Bedarf, dass sich Mitarbeiter*innen im virtuellen Raum treffen und austauschen können, ist dabei ein Aspekt, der vielen am Herzen liegt. Gleichzeitig sieht sich die Führungsebene im Rahmen von New Work auch neuen Anforderungen in Fragen der Personalentwicklung gegenüber. „Man muss jeden Einzelnen abholen“, betont Doreen Wolf von Doreen Wolf Relocation Services und bringt damit wohl eine der Herausforderungen auf den Punkt. „Gleichzeitig produziert das Zusammengehörigkeitsgefühl viel Energie“, fügt Lasse Rheingans hinzu.
„Viele Punkte wurden während unseres ersten virtuellen Partnertreffens angesprochen“, unterstreicht auch Brigitte Meier. Bereits jetzt sind weitere virtuelle Veranstaltungen der WEGE geplant und jeweils einmal pro Woche wird mittwochs um 9 Uhr zu einem Online-Meeting einladen. „Physisch Abstand zu halten, bringt eben auch die Chance mit, virtuell zusammenzurücken“, betont Brigitte Meier.
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