1. November 2020
Buch-Tipp: Nico Lüdemann

Transformational Leadership

DKAB Stories

Bereits vor der Covid-19-Pandemie waren es herausfordernde Zeiten. „Alles um uns scheint komplexer zu werden und sich zunehmend zu beschleunigen. Altbekannte Strukturen wirken, als würden sie sich in einem fundamentalen Veränderungsprozess oder gar in der Auflösung befinden. Dies betrifft politische und soziale Strukturen ebenso wie unseren Umgang mit Technologien oder die täglichen Aufgaben im beruflichen Alltag“, schreibt der Bielefelder Strategieberater Nico Lüdemann und beleuchtet in seinem Buch, wie der Wandel unter dem Schlagwort „Leadership“ aktiv gestaltet werden kann.

Die Situation ist durch die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus’ für Unternehmen und Organisationen nicht einfacher geworden. In der VUCA-Welt – VUCA steht für Volatilität, Uncertainty (Unsicherheit), Complexity (Komplexität) und Ambiguity (Mehrdeutigkeit) – fungiert der Autor als Lotse und gibt seiner Leserschaft einen gut sortierten Werkzeugkoffer an die Hand. Denn auf vielschichtige unternehmerische Fragestellungen kann es keine allgemeingültige Blaupause geben, die man zur Lösung der Probleme einfach drüberlegen kann. Wissen teilen und vervielfältigen ist dabei ein wesentlicher Ansatz des Strategieberaters, der als Referent für digitalen Wandel, IT-Infrastruktur und Prozessoptimierung unterwegs ist.

Nico Lüdemann hat das Dilemma erkannt: Zwar sei nichts so beständig wie der Wandel, aber zugleich sind es Veränderungen, die Menschen am meisten fürchten. Ein Dilemma, das durch kluge Leadership angegangen werden kann.

Entscheidend sind die richtigen Fragen

Anschaulich erläutert der Strategieberater anhand von Beispielen aus der alltäglichen Arbeitspraxis, was unter dem Begriff „Leadership“ in Abgrenzung zu „Management“ zu verstehen ist und zeigt die Ausprägung von Führungsmechanismen. Sein Fazit: Manager geben Antworten, Leader stellen die richtigen Fragen. Management kümmert sich um komplizierte Fragestellungen, für die bereits Lösungen vorhanden sind. Leadership hingegen hat es mit komplexen, das heißt u. a. neuen und unvorhersehbaren Problemen zu tun.

Leadership konstituiert sich durch Follower, die für bevorstehende Aufgaben sensibilisiert und motiviert werden müssen. Dazu muss zunächst die Sinnhaftigkeit des Tuns verständlich vermittelt werden. Gefolgschaft entsteht, wenn Follower den eigenen Nutzen sehen. Nur sinnvolle Missionen seien erfolgreich. Das Thema „Sinn stiften“ muss Teil der Unternehmenskultur sein, von der Führung zwar vorgelebt, aber von allen Mitarbeitenden getragen und ebenfalls gelebt werden.

VUCA ist die Antwort

Was auf den ersten Blick paradox klingt, leuchtet schnell ein: Die Antwort auf VUCA ist VUCA. Und zwar in der Umdeutung des Autors. Hierbei steht das Akronym für Vision (Ausblick), Understanding (Verständnis), Clarity (Klarheit) und Agility (Agilität). Im Kontext von „Leadership“ ist mit dem Ausblick eine klare Vision davon gemeint, was am Ende eines Prozesses stehen wird oder wünschenswerter Weise stehen soll. Ein Verständnis (Understanding) der derzeitigen Situation ist unter Berücksichtigung aller Informationen, Faktoren, Motivationen und Wechselwirkungen entscheidend. Außerdem beinhaltet das Verstehen auch den Blick auf die eigene Zielgruppe unter der Fragestellung: Wie kann bei Followern eine Akzeptanz für das eigene Denken und Handeln erreicht werden?

Gerade in der Führung ist Klarheit (Clarity) in der Position der Führungskraft, des Leaders, besonders wichtig – ebenso wie Berechenbarkeit. In sich schnell wandelnden Zeiten kann dem Faktor Geschwindigkeit eine hohe Bedeutung zukommen. Wie z. B. unter der Fragestellung: „Wie schnell kann eine neue Überlegung, eine neue Einschätzung oder ein neues Vorgehen in der Organisation etabliert werden? Agilität ist hier gefragt. Und damit eine mögliche Antwort auf die Herausforderungen der VUCA-Welt gegeben: nämlich VUCA.

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