Mit der Novelle des EEG zum Jahresbeginn 2023 wird bei Photovoltaik-Anlagen die Einspeisung besser vergütet als in den Jahren zuvor. Die gute Nachricht für Betreiber*innen: Die Vergütungshöhe bleibt 2023 konstant. Können Solarmodule nicht auf dem Hausdach montiert werden, dürfen sie ersatzweise im Garten aufgestellt werden. PV-Anlagen brauchen Platz, große Gewerbeflächen bieten sich hierfür an. Meist gilt die Faustregel: Je größer eine Anlage gebaut werden kann desto wirtschaftlicher ist sie, weil viele Kosten unabhängig von der Größe ohnehin anfallen. Rund um das Thema erneuerbare Energien stellen sich viele Fragen. „Der Beratungsbedarf ist hoch“, stellt der Gründer von Marv-IT fest. Der 33-Jährige ist in einer sehr speziellen Nische zu Hause. Marv-IT kümmert sich sowohl um kleinere PV-Anlagen mit etwa 500 kW bis hin zu großen Anlagen mit 3 Megawatt und mehr.
Als Softwareentwickler erarbeitet er maßgeschneiderte Software, damit die Messwerte, also die Leistung, die eine PV-Anlage bringt, beispielsweise von den Stadtwerken an ihrem Standort ausgelesen werden können. „Der Netzbetreiber braucht diese Informationen per Fernüberwachung, damit die Belastung des Stromnetzes sicher gesteuert werden kann.“ Die Software sorgt dafür, dass Betreiber*innen ihre Anlage sehen, messen und steuern können – egal, wo sie stehen. Anhand der Messdaten wird u. a. deutlich, wie viel Strom fließt. Das ist enorm wichtig, für die Sicherheit, denn bei einer Überlastung des Stromnetzes drohen im schlimmsten Falle Defekte in den Kompaktstationen, für die man spezialisierte Elektriker braucht. „Da muss man sich richtig tief in die Materie reinarbeiten“, erklärt Marvin Fortkord. „Jeder, der schon mal einen richtigen Kabelbrand erlebt hat, bekommt ansatzweise eine Vorstellung davon, welche physischen Gewalten dort herrschen.“
Damit die Energiewende gelingen kann, brauchen wir den Mix aus Sonne und Wind
Marvin Fortkord
Als Mann der Praxis kennt sich Marvin Fortkord damit aus, denn die beruflichen Anfänge des gelernten Elektronikers für Energie- und Gebäudetechnik liegen, wie er selbst sagt: auf der Baustelle. Nach seiner Ausbildung absolvierte er ein Studium zum Staatlich geprüften Techniker für Elektrotechnik. Heute entwickelt er nicht „nur“ Software, sondern kann bei Bedarf auch eine Anlage auseinanderschrauben, um einem mechanischen Fehler auf die Spur zu kommen. Eine gute Kombination, denn im Bereich erneuerbare Energien ist eine Expertise in Sachen Hard- und Software unerlässlich. Der handwerkliche Part wird vom Elektrofachbetrieb Fortkord & Sänger GmbH, das zweite Standbein von Marvin Fortkord, übernommen. Denn er kann nicht „nur“ eine fehlerhafte Verdrahtung bei einer PV-Anlage beheben, sondern auch gleich die entsprechende Software für die Fernüberwachung entwickeln, wie er bei einer „Nacht und Nebel“-Aktion in Zypern unter Beweis gestellt hat. „Sonntagabends hatte ich im Büro noch einen Videocall mit einem spanischen CEO und einem Geschäftsführer aus Deutschland. Bei der dortigen PV-Anlage lief nichts mehr, weil die Techniker vor Ort nicht mit den deutschen Plänen arbeiten konnten.“ Schon am nächsten Tag saß Marvin Fortkord im Flugzeug mit Kurs auf Larnaca. Nach einer Woche Arbeit – von 8 Uhr morgens bis 1 Uhr in der Nacht – lief die Anlage wieder, wie sie sollte.
Es sind genau diese Herausforderungen, die ihn an seinem Beruf reizen. Bislang waren es vornehmlich PV-Anlagen, mit denen er sich beschäftigt hat, aber auch Windkraft und Biogas stehen auf seiner Agenda. Denn für ihn ist klar: „Damit die Energiewende gelingen kann, brauchen wir den Mix aus Sonne und Wind.“
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