Perspektiven
Ganz ohne Frage leben wir im Moment in komplizierten Zeiten. Corona-Pandemie und – fast vor unserer Haustür – ein Krieg in Europa, der eine schwere Energiekrise ausgelöst hat und damit einhergehend auch für eine deutliche Inflation sorgt. Zugleich waren die Herausforderungen noch nie so groß und existentiell, vor die uns der dramatische Klimawandel stellt.
Die Fragen „Wie gehen wir damit um?“ und „Was macht das mit den Menschen?“ beschäftigen uns. Die meisten werden sagen, dass perspektivisch gesehen, alles sehr schwierig sein wird. Aber es gibt auch solche, die sagen: Wir sind sehr zuversichtlich und sehen in den sich rasant entwickelnden technologischen Möglichkeiten beste Chancen für die Lösung fast aller Zukunftsfragen. Zwischen diesen Haltungen klafft eine ziemliche Lücke, die von Fachleuten als „Reality Gap“ bezeichnet wird. Doch die Wahrheit zwischen zwei Extremen liegt wie so oft in der Mitte. Daher sollte man, um Dinge voranzubringen, auch den goldenen Mittelweg wählen.
Fragt man in Bielefeld jemanden, wie es ihm geht, bekommt man häufig die typisch ostwestfälische Antwort: muss ja. Eine Antwort, die so knapp sie auch sein mag, genau in diesen Reality Gap trifft. Bedeutet sie doch nichts Anderes als „Es ist zwar nicht leicht, aber wir bekommen das hin, wir machen das schon“. Und genau dieses Machen ist das Besondere an dieser Stadt, in der die Menschen und Unternehmen auf beeindruckende Weise handeln und sich auf den Weg machen, um Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.
Besonders die vielen familien- und inhabergeführten mittelständischen Unternehmen überzeugen mit ihrer Wandlungsfähigkeit und der Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Sie übernehmen Verantwortung, sowohl ökologisch als auch sozial, und sorgen mit einer unglaublichen Innovationskraft für neue Geschäftsmodelle, Produkte und Dienstleistungen, die eine wirtschaftliche Perspektive bieten und somit den Standort stärken. Und, was besonders freut, die immer größer werdende Startup-Szene, die eng mit den etablierten Unternehmen zusammenarbeitet, sie inspiriert die ganze Stadtgesellschaft. Zusätzlich sorgt eine exzellente Hochschul-Landschaft mit verschiedenen Forschungsschwerpunkten für starke Impulse, besonders auch im Bereich der Nachhaltigkeit.
All das zusammen, verbunden mit der bodenständigen „Machermentalität“ der hier lebenden Menschen, hilft auch dabei, Bielefeld bis 2035 zur klimaneutralen Stadt zu machen.
So entwickelt sich Bielefeld für Menschen und Unternehmen immer weiter zu einem echten Hotspot zum Leben und Arbeiten – diese Stadt bietet echte Perspektiven!
Pit Clausen, Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld
DKAB-Magazin #9
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