5. Oktober 2021
Open Innovation City

Round Table „FUTURE MOBILITY“

Unternehmensnews

International besetztes Panel diskutiert über die Zukunft der Mobilität im urbanen Raum. Wie muss die Mobilität von morgen aussehen, damit zum einen die Besonderheiten der Stadtstruktur und zum anderen die vielfältigen Lebenswelten der Bewohner:innen berücksichtigt werden? Fragen wie diese haben nationale und internationale Expert:innen sowie Vertreter der Stadt Bielefeld beim Round Table „Future Mobility“ des Projektes Open Innovation City im Lenkwerk Bielefeld und via Livestream beleuchtet. Dabei waren sich am Ende alle Teilnehmer einig: Eine Mobilitätswende wird im urbanen Raum nur gelingen, wenn alle Bereiche der Stadtgesellschaft im gleichen Maße einbezogen werden.

Im Themenfeld der Mobilität sehen sich Städte in allen Teilen der Welt großen Herausforderungen gegenüber: Luftverschmutzung, Lärm, Staus, Flächenknappheit oder neue Mobilitätsbedürfnisse der Menschen. Immer mehr Städte entwickeln daher aktuell vielversprechende Ansätze, die primär auf eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs und eine Umwidmung der Flächen zugunsten der Bevölkerung zielen. Mit einem derartigen Mobilitätswandel in der Innenstadt, wie er derzeit auch in Bielefeld zu sehen ist, entstehen Fragestellungen, Chancen und Herausforderungen für alle Bereiche der Stadtgesellschaft. Der erste interdisziplinäre Round Table „Future Mobility“ in Bielefeld hat hierzu Expert:innen aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zusammengebracht um urbane Mobilitätskonzepte zu diskutieren.

Aus internationaler Perspektive stellten Sara Bergendorff, Mobilitätsstrategin im Amt für Verkehr der Stadt Stockholm, Ivo Cré vom europäischen Städtenetzwerk POLIS (Fokus: Zusammenarbeit an Verkehrslösungen) und Wim Schuddinck, Mobilitätsexperte der Stadt Gent, bewährte Praxisbeispiele aus ihren jeweiligen Städten vor. Dabei verdeutlichte vor allem Schuddinck bei seiner Vorstellung des neuen Verkehrsplans der Stadt Gent: „Wenn wir etwas in der Stadt verändern möchten, müssen wir wissen, warum wir das wollen und wie wir das umsetzen möchten.“ Dabei stehe die Partizipation aller Beteiligten im Fokus, denn daraus würden sich neue Informationen, Probleme und Ideen entwickeln. Nur so könne es gelingen, ein gemeinschaftlich akzeptiertes Mobilitätskonzept zu entwickeln.  Abgerundet wurde die städtische Expertise durch Kathrin Konrad, Verkehrsingenieurin des Projekts Emmissionsfreie Innenstadt der Stadt Dortmund, die das dort verankerte Mikrodepot-Konzept und das Thema Letzte-Meile-Logistik in Innenstädten vorstellte. 

Die wissenschaftlichen Schwerpunkte legten Simon Herzog, UnternehmerTUM München, zu den Themen Dekarbonisierung des Verkehrs und Mobilitätsinnovationen sowie Jens-Peters Seick, als Projektmanager im Geschäftsbereich Future City Solutions und als Vertreters des Forschungsinstituts Fraunhofer IOSB-INA Lemgo, mit seinem Vortrag zur Mobilität und Nachhaltigkeit. Dirk von Schneidemesser, Stadt- und Mobilitätsforscher am IASS Potsdam, hob das Potential der Verkehrswende für den städtischen Einzelhandel hervor und stellte fest, dass „der Aufenthalt in Städten deutlich erhöht wird, wenn diese verschönert und die Straßen für Menschen geöffnet werden.“ Die Wahrnehmung der Einzelhändler und die Angst vor finanziellen Einbußen sei oft unbegründet, denn die Kunden kämen entgegen aller Erwartungen viel öfter mit dem ÖPNV, Fahrrad oder zu Fuß, statt mit dem Auto in die Innenstädte. Dabei setzten sie in der Regel auch deutlich mehr um als jene, die mit dem Auto zum Einkaufen kämen.

Aus unternehmerischer Sicht berichtete abschließend Rüdiger Bierhenke, Verkaufsleiter der Steinhagener Hörmann KG, von seinen Erfahrungen aus dem Bereich „Intelligenter Zufahrtsschutz“ und stellte verschiedene Lösungsansätze für Innenstädte vor. So könne beispielsweise der Zugangsverkehr zur Innenstadt durch eine intelligente Pollersteuerung gelöst werden. „Wir hatten exzellente Sprecher aus einem internationalen und nationalen Umfeld zu Gast, die uns eine riesige Bandbreite an Themen offengelegt haben. Die Mobilitätswende ist vielerorts in vollem Gange und wird mit unterschiedlichen Ansätzen bereits sehr erfolgreich umgesetzt“, fasst Henning Duderstadt, Leiter des Innovation Office, das Event zusammen: „Die Beteiligung der Stadtgesellschaft von Anfang an und die Erkenntnis, dass die Kommunikationsstrategie hohe Bedeutung hat, sind entscheidend für den nachhaltigen Erfolg, damit der Wandel von allen mitgegangen werden kann.“ Ziel müsse es sein, diese Themen und die weiterführenden Diskussionen aufzugreifen und zu vertiefen, um sie auch in Bielefeld weiter umzusetzen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dirk Ludewig (NerdStar UG).

Bei diesem Text handelt es sich um eine Pressemitteilung Dritter. Für den Inhalt zeichnet sich die WEGE mbH nicht verantwortlich.

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