Sie kennen sich schon seit 14 Jahren, haben zusammen im Schwarzwald Textilbetriebswirtschaft studiert und nach mehreren Stationen in der Modebranche, teilweise sogar für das gleiche Unternehmen, im November 2020 ihr Start-up Hey Dress in Bielefeld gegründet. Seit März 2021 sind sie für ihre Kund*innen da. „Die Idee gemeinsam zu gründen, hatten wir bereits mehrfach, aber es muss ja auch passen. Denn neben der richtigen Idee braucht es auch die räumliche Nähe zueinander“, unterstreichen Susanne Fredebeul und Anna Lempke.
Wir möchten die Suche zu einem schönen Event machen.
Den ersten Anstoß in die „richtige“ Richtung lieferte die Hochzeit von Anna Lempke. „Als ich 2014 geheiratet habe, war Susanne bei der Brautkleidersuche dabei. Wir sind dann in Bayern auf einen tollen 2nd Hand-Store mit sehr schönen Kleidern zu attraktiven Preisen gestoßen“, erzählt die 36-Jährige. Susanne Fredebeul war, als auch sie ein paar Jahre später dann für ihre Hochzeit ein Kleid suchte, enttäuscht. „Mich hat kein Geschäft angesprochen“, sagt die 35-Jährige, die 2019 standesamtlich geheiratet hat und eigentlich für 2020 eine freie Trauung geplant hatte. „Die haben wir dann Pandemie-bedingt absagen müssen. Ich kann es also nachempfinden, wenn Brautpaare ihre Hochzeit verschieben.“ Die schwierige Suche nach einem passenden Kleid hatte jedoch Folgen. „Wir haben die Idee, bereits getragene, hochwertige Hochzeitskleider in einem stilvollen Ambiente anzubieten, nicht auf die lange Bank geschoben“, so Susanne Fredebeul und Anna Lempke. „Und dieses Mal passten auch alle anderen Rahmenbedingungen für unsere Start-up Idee.“ Denn Anna Lempke war mit ihrer Familie inzwischen auch gen Ostwestfalen-Lippe gezogen.
Der Businessplan reifte, nachdem die beiden Textilbetriebswirtschaftlerinnen ausgiebig recherchiert und den Markt analysiert hatten. „Unsere größte Sorge war es, ob wir auch tatsächlich mit einem ausreichenden Grundstock an Brautkleidern an den Start gehen können. Denn für uns ist es entscheidend, wie die Bereitschaft aussieht, das eigene Brautkleid abzugeben“, betont Anna Lempke. Auf die Suche nach Brautkleidern machte sich Hey Dress während des Lockdowns via Social Media. „Der Rücklauf war super!“, freut sich das Gründerinnen-Duo, das zunächst aus dem eigenen Freundeskreis positives Feedback erhielt. „Es brauchte nur einen kleinen Anstoß von uns, um sich von den Brautkleidern zu lösen“, so Susanne Fredebeul. Statt im heimischen Kleiderschrank die Zeit an sich vorüberziehen zu lassen, hängen die unversehrten Brautkleider, die inzwischen aus ganz Deutschland den Weg nach Bielefeld finden, bei Hey Dress auf der Stange im Musikzimmer der alten Villa. Sie bietet das stilvolle Ambiente für die Brautkleider. „Wir raten den Bräuten, die sich von ihren Traumkleidern verabschieden, dass sie sich von dem Erlös etwas Schönes gönnen.“ Um die Kontaktaufnahme zu erleichtern, gibt es ein Formular auf der Webseite von Hey Dress. „Wir wollten die Abgabe der Kleider so einfach wie möglich machen. Und selbstverständlich kann man auf der Webseite auch ein Foto vom Kleid hochladen“, erklärt Anna Lempke.
Mit Blick auf das Budget, aber auch unter dem Aspekt Nachhaltigkeit, spricht gerade bei einem Kleid, das man nur einige Stunden trägt, viel dafür, es 2nd Hand zu kaufen, finden die Gründerinnen von Hey Dress. „Es muss allerdings eine super Qualität haben, darf nicht beschädigt sein und nicht älter als drei Jahre“, zählt Susanne Fredebeul einige für Hey Dress entscheidende Kriterien auf. „Natürlich ist es auch frisch gereinigt.“ Der Neupreis der Brautkleider, die die Bräute in spe bei Hey Dress finden, liegt ab 1.000 Euro aufwärts. „Die Kund*innen sollen wissen, dass sie ein Top-Kleid bekommen“, so Susanne Fredebeul. Bei der Stilrichtung gibt es dagegen kein Limit. „Durch die Markenvielfalt haben wir eine tolle Auswahl an Designer und Stilen, von superschlicht bis Prinzessinnen-Style“, erklärt Anna Lempke. Der Vorteil: Die Kund*innen können unterschiedliche Stilrichtungen ausprobieren. „Es gab schon einige schöne Überraschungsmomente bei der Kleideranprobe.“ Mit einer Auswahl von rund 130 Brautkleidern – auch ausgefallene Stücke, wie ein von Hand mit Perlen besticktes Kleid eines israelischen Designers – in den Größen 34 bis 50 bietet Hey Dress dem Traum in Weiß viel Spielraum. Vor allem in den Größen 34 bis 38. „Wir würden uns über noch mehr Kleider in den Größen 42 bis 44 freuen“, so das Gründerinnen-Team, das in puncto Größe abhängig vom Angebot ist, aber auch schon das ein oder andere Mal Kleider abgelehnt hat. Denn Ziel ist es, möglichst unterschiedliche Kleider zu haben. Durch die Kooperation mit zwei Brautmodengeschäften wird die 2nd Hand-Kollektion außerdem durch Musterkleider ergänzt, die aus der aktuellen Kollektion herausgenommen wurden. „Damit decken wir die modische Spitze ab“, so das Duo, das sich intensiv mit Brautkleidern beschäftigt hat. „Nach wie vor im Trend sind Brautkleider, deren Oberteile ganz aus Spitze oder mit Spitze versehen sind, einen tiefen Rückenausschnitt besitzen und einen fließenden Rock.“
Dabei ist die Gründung mitten in der Pandemie für die beiden Gründerinnen Segen und Fluch zugleich. „Zum einen haben wir durch in der Pandemie abgesagte Hochzeiten auch Kleider, die noch nie getragen wurden. Andererseits haben natürlich auch längst nicht so viele Hochzeiten stattgefunden, wie in anderen Jahren“, so die Gründerinnen, die jetzt darauf hoffen, dass verschobene Hochzeiten nachgeholt werden oder statt einer etwas schlichteren standesamtlichen Trauung wieder mehr kirchliche Trauungen mit entsprechenden Kleidern stattfinden.
Für die künftigen Bräute nehmen sich die Beiden viel Zeit nachdem ein Termin – auch das ist online möglich – vereinbart wurde. „Es ist schließlich ein besonderer Tag und ein besonderes Kleid im Leben jeder Frau.“ Und so kann sich jede Braut mit ihrer Begleitung, die auf dem Sofa vor der Umkleide mit einem Prosecco entspannt Platz nehmen kann, begleitet von Susanne Fredebeul und Anna Lempke von der Vielzahl an 2nd Hand Brautkleider verzaubern lassen. „Wir möchten die Suche zu einem schönen Event machen.“ Da jedes Kleid nur einmal vorhanden ist, sind – wie immer bei der Brautkleidersuche – Anpassungen ein Thema. „Wir wissen, was machbar ist“, so Susanne Fredebeul. Und nicht zuletzt kann das Start-up den Bräuten eine auf Brautmode spezialisierte Schneiderei empfehlen. „Und wer bei uns ein passendes Kleid findet, kann es auch direkt mitnehmen.“ Für spontane Hochzeitspläne sind die zwei Gründerinnen offen. Ebenso wie für eine eigene kleine, feine, nachhaltige Brautmodenkollektion. „Aber das hat noch etwas Zeit“, sagen Susanne Fredebeul und Anna Lempke.
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