Der Schüco Nachhaltigkeitsbericht 2019/20 ist in Übereinstimmung mit den international etablierten Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI), Option „Kern“, erstellt worden und sichert eine fortlaufende, einheitliche und transparente Berichterstattung der wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Unternehmensaktivitäten. Die berichteten Daten bilden die Grundlage, um wichtige Hebel zur Veränderung zu erkennen und Erfolge messen zu können. Zugleich zeigt der Bericht auch die potenziellen Herausforderungen einer Transformation zu mehr Nachhaltigkeit auf und welche Antworten das Unternehmen darauf findet.
Ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie
„Nachhaltigkeit ist die globale Herausforderung unserer Zeit. Deshalb wollen wir aktiv Verantwortung übernehmen – zum Beispiel mit Hilfe unserer Produkte und Dienstleistungen, die zum Erreichen globaler Klimaschutzziele und zur Ressourcenschonung beitragen können“, so Andreas Engelhardt, persönlich haftender Gesellschafter der Schüco International KG. „Als erfolgreiches Wirtschaftsunternehmen haben wir die Verpflichtung, Veränderungen jetzt anzutreiben und uns an der Entwicklung zukunftsweisender Produkte und Konzepte messen zu lassen.“ Um Nachhaltigkeit wirksam im ganzen Unternehmen zu verankern, hat das Bielefelder Unternehmen 2020 ein Zielsystem erarbeitet, das die Anforderungen diverser Nachhaltigkeitsindizes berücksichtigt. Auf diese Weise konnten die bestehenden Handlungsfelder Umwelt, Produkte, Lieferkette, Mitarbeitende und Gesellschaft um das Handlungsfeld Geschäftsentwicklung thematisch ergänzt und alle Handlungsoptionen mit qualitativen und quantitativen Indikatoren hinterlegt werden. Aus dem Zielsystem heraus hat Schüco zusätzlich pro Handlungsfeld ein Fokusprojekt definiert, das den jeweiligen Nachhaltigkeitsschwerpunkt des Unternehmens widerspiegelt.
Ambitionierte Klimaschutzziele
Zu den zentralen Punkten der ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie von Schüco gehört der Klimaschutz. Gemeinsam mit dem WWF (World Wide Fund for Nature) hat das Unternehmen anspruchsvolle CO2-Minderungssziele erarbeitet, die in Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen dazu beitragen, die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Konkret strebt Schüco im Rahmen seines Fokusprojektes „Emission Zero“ eine Klimaneutralität über seine gesamte Wertschöpfungskette bis zum Jahre 2040 an. Hierfür will das Unternehmen seine absoluten CO2-Emissionen bis 2025 um 30 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 2018 reduzieren. Das Reporting zeigt, dass es hierzu einer Trendwende bedarf: So ist im Jahr 2019 die absolute Menge der emittierten Treibhausgase von Schüco weltweit und über alle Scopes hinweg um rund 5 Prozent angestiegen. Der Grund für diese Entwicklung ist vor allem in der mit dem Unternehmenswachstum einhergehenden Ausweitung der Transportlogistik zu sehen, sowie in einer Zunahme von Dienstreisen bei erhöhter Anzahl an Beschäftigten. Eine große Herausforderung bleibt demnach die Entkopplung des Unternehmenswachstums vom CO2-Ausstoß. Im Jahr 2020 sind die weltweiten CO2-Emissionen von Schüco bedingt durch die Corona-Pandemie über alle Scopes hinweg um etwa 6 Prozent zurückgegangen.
Ausbau kreislauffähiger Systeme
Ein weiteres zentrales Thema ist der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen, den Schüco in seinem Fokusprojekt „Go Circular“ vorantreibt. Das Unternehmen ist Vorreiter bei der Entwicklung von Cradle-to-Cradle-(C2C)-Produkten in der Baubranche. Deren Inhaltsstoffe sind frei von Schadstoffen und sie lassen sich nach dem Ende ihrer Nutzung wieder in ihre Ausgangsrohstoffe zerlegen, damit sie wieder zu einem neuen Produkt werden. Schüco hat aktuell insgesamt 55 C2C-zertifizierte Aluminiumsysteme in seinem Portfolio.
Als Hersteller von Aluminium- und Kunststoffprofilen ist sich Schüco zudem den ökologischen und sozialen Herausforderungen in der Lieferkette bewusst und adressiert diese aktiv. Neben der notwendigen Treibhausgas-Reduktion ist auch die Sicherstellung von Menschenrechten und Umweltschutz entlang der gesamten Lieferkette relevant. Dafür hat Schüco gemeinsam mit dem WWF einen Lieferantenkodex auf Basis etablierter, international anerkannter Standards wie den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen und den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte entwickelt. Dieser soll Lieferant:innen dazu anhalten, spezifische ökologische, rechtliche, soziale und ethische Anforderungen einzuhalten und wurde bereits von den wichtigsten deutschen Lieferant:innen des Unternehmens unterschrieben.