„Social Media leistet einen wichtigen Beitrag zur Außendarstellung von Unternehmen. Das ist klassische Öffentlichkeitsarbeit“, stellt der Social-Media-Experte gleich zu Beginn seines spannenden Vortrags fest und gibt fünf Tipps für den angemessenen Umgang mit den sozialen Netzwerken in diesen besonderen Zeiten. Ganz klar, der Content verändert sich. Das lässt sich an derzeit erfolgreichen, d. h. aufmerksamkeitsstarken Hashtags wie #stayathome, #wirbleibenfüreuchda oder #wasichvermisse ablesen. „Die Menschen haben mehr denn je das Bedürfnis, ihre Gefühle – sowohl die positiven als auch die negativen – zu teilen“, berichtet Michael Lorenz, Gründer des 2018 gestarteten Unternehmens Kundenfokussiert. Das läuft derzeit über die digitalen Kanäle, wobei der Messenger-Dienst WhatsApp dabei die Nase vorn hat. Aber auch Telefon, E-Mail, Facebook, Instagram, Skype und Twitter sind Kanäle, auf denen die Menschen in Kontakt bleiben, sich gegenseitig Mut machen, ihre Helden feiern, Challenges starten. Zudem ist Humor ein wichtiges Tool in diesen Zeiten. Daneben werden Posts von Menschen, die die Schutzmaßnahmen torpedieren mit einem Shitstorm für ihr unsolidarisches Verhalten abgestraft.
Michael Lorenz
Für Unternehmen stellt sich die Frage: Wie kommuniziere ich was auf welchen Kanälen? „Das sind natürlich die Fragen, die sonst auch immer auftauchen“, so Michael Lorenz. „Aber im Moment stellen wir fest, dass deutlich emotionaler kommuniziert wird.“ Unternehmen sollten die Corona-Krise auf jeden Fall thematisieren. Es sei eine Chance, das Unternehmen zu positionieren, denn die Interaktion auf Facebook, Instagram und Co. ist seit Beginn der Krise deutlich messbar gestiegen. So ging beispielsweise das Video des verzweifelten Bäckers Bosselmann aus einem kleinen Ort in Niedersachsen durch die Decke. Der folgende Shitstorm allerdings auch. Das Beispiel zeige aber auch, dass Bosselmann vielen kleinen Unternehmen aus dem Herzen gesprochen habe.
Der Post der Firma Böllhoff zum Thema „Bleib gesund“ war einer der erfolgreichsten des Bielefelder Unternehmens. Open Innovation City hat jeden Tag Menschen befragt, wie es ihnen im Homeoffice geht und wie sich die Krise auf ihre Arbeit auswirkt. Das zeigt: Persönliche Botschaften kommen an. Deshalb rät Michael Lorenz zu einer Umkehrung der 5 – 3 – 2-Regel in der Social-Media-Kommunikation, die besagt: 5 Beiträge von Unternehmen auf Social Media sollten primär fachlich sein, 3 Beiträge sollten eigene Produkte und Dienstleistungen in den Fokus rücken und 2 Posts sollten Persönliches enthalten. Der Experte empfiehlt, es genau andersherum zu machen und 5 Beitrage mit persönlichem Inhalt zu generieren und lediglich bei 2 Posts den Mehrwert mit primär fachlichem Inhalt in den Vordergrund zu rücken.
Michael Lorenz nennt viele anschauliche Beispiele, wie man digitale Formate nutzen kann. So hat Jacques’ Wein-Depot in Bielefeld ganz schnell auf die Krise reagiert und seine Tastings als Events über Facebook live durchgeführt. Andere Live-Formate, wie die digitale Mittagspause oder Seminare hätten zum Teil so gut funktioniert, dass sie auch nach der Krise weitergeführt werden sollen. „Vieles davon hätte es ohne Corona wahrscheinlich nicht gegeben“, resümiert der Spezialist für Online und Content Marketing.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das vielzitierte „Tue Gutes und rede darüber“. So gab es viele positive Reaktionen auf die Initiative von Jägermeister. Das Unternehmen spendete Alkohol zur Herstellung von dringend benötigtem Desinfektionsmittel. Sixt bot kostenloses Carsharing für Ärztinnen und Pflegerinnen an. Für Bielefeld zählte Michael Lorenz die Aktionen von Dr. Kurt Wolff, das Unternehmen spendete ebenfalls Desinfektionsmittel, und die Gesichtsmasken der Firma Adelt und die Beiträge von „Das kommt aus Bielefeld“ auf. Alle Aktionen wurden auf den Social-Media-Kanälen mit viel positiver Resonanz bedacht. Außerdem weist Michael Lorenz darauf hin, dass momentan ein guter Zeitpunkt sei, in das Werbebudget zu investieren. Das gelte für alle Branchen, denn die Kosten pro Klick seien gesunken. So könne man auch mit wenig Budget Botschaften vermitteln.
Der Gründer von Kundenfokussiert plädiert für eine Rückbesinnung auf die Kernwerte von Social Media. Seinerzeit war es die Idee, Menschen – zunächst Studierende mit studiVZ – zusammenzubringen, bis immer mehr Unternehmen die sozialen Netzwerke für sich entdeckten und die Social-Media-Welt verändert haben. „Menschen ,kaufen’ bei Menschen“, davon ist Michael Lorenz überzeugt. Und deshalb muss man von Mensch zu Mensch sprechen. Über Social Media kann ein Unternehmen Persönlichkeit zeigen, zuhören und Feedback von den Kunden bekommen. „Es geht nicht in erster Linie darum, neue Kunden zu finden, sondern Kunden zu binden. In der Krise gewinnt die organische Strategie zusammen mit dem richtigen organischen Content“, so sein Fazit.
Die vielen Fragen und Kommentare im Anschluss an den Vortrag zeigten, dass das Thema „Social Media“ viele Partnerunternehmen momentan sehr stark beschäftigt. Zur Vertiefung individueller Fragestellungen bot Michael Lorenz den Partnern der DKAB-Community eine kostenfreie Sprechstunde an. „Das ist wieder eine gute Gelegenheit für bilaterale Gespräche“, stellt Brigitte Meier abschließend fest. „Das virtuelle Netzwerken funktioniert.“
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