Zusammen mit Robert Tönnies entwickelte der heutige Vorstand Eike-Claudius Kramer das Konzept des Start-ups, das im September 2018 gegründet wurde. „Robert Tönnies stammt aus der Region und hat viel zum Thema Nachhaltigkeit gearbeitet, so haben wir uns kennengelernt“, berichtet der studierte Agrarökonom. Die Wertschöpfung sollte bei den Produzent*innen bleiben. Das war das Ziel. Und so schafft Wochenmarkt24 nun eine direkte Verbindung zwischen der Kundschaft und den regionalen Familien- und Handwerksbetrieben, wie Hofläden, Metzgereien und Bäckereien. Das bedeutet auch, dass die Umsätze 1:1 ankommen.
Gestartet mit 11 Erzeuger*innen sind mittlerweile 24 Erzeuger*innen im Boot – jeweils mit einem „Leuchtturm-Produkt“, wie Eike-Claudius Kramer es nennt. Das kann die Haltung eigener Tiere, Besonderheiten beim Anbau oder Selbstgemachtes sein. Hauptsache, es wird nicht industriell hergestellt. Die Gesellschaftsform der Genossenschaft lag bei dieser Konzeption nahe. „Wir stimmen nach dem Motto one man beziehungsweise woman – one vote ab. Und die Mitglieder sind alle mittelbar meine Chefs“, sagt der Agrarökonom. Das Konzept funktioniert, die Mitglieder und damit Eigentümer*innen des Unternehmens sind voll motiviert. „Anders als andere Start-ups haben wir nicht die Exit-Strategie im Sinn, sondern wollen weiter wachsen.“ Und das wird in naher Zukunft auch geschehen, denn Wochenmarkt24 expandiert deutschlandweit. Momentan wird das Potenzial in München, Hamburg, Düsseldorf & Köln, Stuttgart und Frankfurt geprüft. „In drei Regionen werden wir starten“, so der Vorstand mit Blick auf die Zukunft.
Anders als andere Start-ups haben wir nicht die Exit-Strategie im Sinn, sondern wollen weiter wachsen.
Eike-Claudius Kramer
Klar war auch, dass die Waren zentral ausgeliefert werden. Dazu hat sich Wochenmarkt24 eine höchst smarte Logistik ausgedacht. Jedes Genossenschaftsmitglied ist mit einem Tablet ausgestattet. Geht über den Online-Shop eine Bestellung ein, dann bekommt der erzeugende Hof sofort diese Info, aber selbstverständlich nur über die Waren, die ihn betreffen. „Unsere Mitglieder können den Tag über sukzessive die Bestellungen abarbeiten und bereitstellen. Die Waren werden schon auf dem Hof mit einem QR-Code versehen, dafür gibt es den Thermodrucker. Um 19 Uhr kommt unser Transporter und holt die Waren ab und bringt sie zu unserem Umschlagplatz auf dem Hof Meyer zu Bentrup in Quelle. Dort werden die Waren ausgepackt.“ In der Zwischenzeit ist der Disponent gefragt. Bestell-Stopp ist um 18 Uhr. Dann werden alle Daten aus dem Online-Shop importiert und ein ausgeklügelter Tourenplan erstellt. Sind beispielsweise 15 Fahrzeuge im Einsatz, errechnet das System 15 optimale Touren – bis nach Rheda-Wiedenbrück. Die Tourenpläne werden an die in den Fahrzeugen montierten Navis übermittelt. Gleichzeitig beginnt im Lager die Kommissionsarbeit, die angelieferten Waren werden gescannt und bereits den entsprechenden Touren 1 bis 15 zugeordnet. Dann wird jede Tour noch mal einzeln gescannt und der individuelle Warenkorb für den Kunden gepackt – so nachhaltig und mit so wenig Plastik, wie es geht – und die Tüte vernäht. Das System weiß übrigens auch schon, dass der Warenkorb für Kund*in xy der 7. Stopp auf der Tour ist – und entsprechend werden die Körbe in den Transporter verladen. Etwa um 23 Uhr ist der Spuk – im positiven Sinne – vorbei. Die Waren haben den Hof verlassen und die Halle ist wieder wie leergefegt. Insgesamt 18 Fahrzeuge stehen Wochenmarkt24 zur Verfügung. Ein Lieferwagen schafft rund 50 Kund*innen. Das sind 50 Menschen, die nicht selbst mit dem Auto zum Einkaufen fahren. Auch ein Beitrag zum Klimaschutz.
500 Haushalte werden (fast) täglich angefahren. Geliefert wird an sechs Tagen in der Woche. Nur in der Nacht von Sonntag auf Montag ruht das Geschäft. „Momentan ist die Nachfrage so, dass wir 1.000 Haushalte beliefern könnten“, so Eike-Claudius Kramer. „Aber bei uns geht Qualität eindeutig vor Quantität.“ 10.000 Kund*innen sind registriert, davon haben 5.000 bereits mindestens zwei Mal bestellt. Die Zielgruppe ist weiblich, über 40 Jahre, mit Kindern und doppeltem Einkommen. Auch Bananen, Papayas und Co. finden sich im Sortiment. „Schon im November 2018 bekamen wir von Kunden die Rückmeldung, dass sie eigentlich von unserer Idee begeistert sind, es aber schade finden, dass sie nun für eine Banane doch noch in den Supermarkt fahren müssen“, erklärt der hauptamtliche Vorstand. „Wir haben mit unseren Genossenschaftsmitgliedern diskutiert und beschlossen, Obst und Gemüse dazuzukaufen. Wir bieten auch Kaffee an, der natürlich nicht in unseren Gefilden wächst, aber die Rösterei ist vor Ort. Die Erzeuger*innen stehen dafür gerade, dass diese zugekauften Produkte nach bestem Gewissen erworben wurden. Im Idealfall kennt er oder sie den Kaffeebauern in Südamerika, von dem die Bohnen bezogen werden.“
Übrigens sind nicht nur die Lebensmittel regional, sondern auch die Dienstleistungen, die Wochenmarkt24 braucht, wie zum Beispiel die schönen Produktfotos im Online-Shop, die Programmierung und auch das Planungsmodul für die Logistik. „Das ist alles regional“, freut sich Eike-Claudius Kramer. „Das gibt es alles in OWL.“
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