2. März 2018
PARTNER DES MONATS: BRACKWEDER HOF

Tradition trifft Innovation

Partner

Sie stehen für Gastlichkeit aus Tradition und Überzeugung: familiengeführte Gastronomiebetriebe in Bielefeld. Die Liebe zum Handwerk und zur Dienstleistung geben sie von Generation zu Generation erfolgreich weiter. Traditionsbewusst und innovativ.

Im Brackweder Hof stehen Hanna Sträter und ihr Mann Dennis für den erfolgreichen Generationswechsel. Seit vier Jahren und in dritter Generation bringen sie ihre Kompetenzen in das Familienunternehmen ein. Ihre Eltern Beatrix Bartsch-Hoffmann und Andreas Hoffmann hatten den Gastronomiebetrieb 1987 von ihren Großeltern Karl und Helma Bartsch übernommen. Sie bauten das damalige Restaurant 1997 zum Hotel aus. Heute verfügt der Brackweder Hof über 40 Hotelzimmer, drei Tagungsräume mit insgesamt 100 Plätzen und Bankettsäle mit bis zu 80 Plätzen.

Die klassische Vorstellung von einem Generationswechsel in einem Familienunternehmen sieht häufig so aus: Werden Vater und Mutter zu alt, übernimmt eines der Kinder. Ist das so einfach?

Hanna Sträter: Das stimmt heute nur bedingt. Oft sind die Eltern noch jung, wenn die Kinder übernehmen könnten. Und: Die Jugend wird heute nicht mehr ‚gezwungen‘ zu übernehmen. Jeder soll sein eigenes Glück machen. Umso schöner wenn die Kinder nachfolgen. Die Herausforderungen sind gemeinsame Projekte und Ziele aufzuzeigen und zu verwirklichen.

Wann haben Sie sich entschieden ins elterliche Unternehmen einzusteigen?

Hanna Sträter: Als ich meinen Mann kennenlernte und wir eine Familie gründen wollten, war für mich klar: Das geht nur in der Selbstständigkeit. Nur dann können wir uns als Eltern die Zeit so einteilen, dass beide arbeiten und beide Kinder versorgen können.

Wie stark haben Sie den Druck empfunden, als Tochter in das Familienunternehmen einzutreten?

Hanna Sträter: Überhaupt keinen! Meine Brüder und ich konnten uns frei entscheiden. Wir hatten die Chance uns immer wieder orientieren zu dürfen. 

Wie haben Sie sich bzw. Ihre Eltern auf die Unternehmensnachfolge/ den Generationswechsel vorbereitet?

Hanna Sträter: Auch meine Eltern hatten einen offenen, freien und erfolgreichen Generationswechsel. Das war eine gute Vorbereitung. Außerdem sprechen wir viel und regelmäßig miteinander. Wir sitzen regelmäßig mit einer Mentorin zusammen, fahren mindestens zweimal im Jahr gemeinsam weg und haben jede Woche einen gemeinsamen Termin. Das alles hilft uns, Freude, Probleme, Spaß, Ängste, Erfolg und Misserfolge zu besprechen, auszuräumen und zu verarbeiten. Außerdem holen wir uns viel Hilfe wie Steuerberater, Rechtsanwalt und Mentoren von außen.

Was reizt Sie an der Aufgabe?

Hanna Sträter: Ich möchte Gastgeberin sein. Im Job und privat. Ich liebe Geselligkeit, Menschen um mich und ich führe gerne Mitarbeiter und gestalte gerne. Ich habe in meiner Ausbildung den Verkauf von Dienstleistungen gelernt, damit habe ich viel Erfolg im Brackweder Hof. Und Erfolg macht einfach Spaß!

Was ist aus Ihrer Sicht die wichtigste Eigenschaft, die man mitbringen sollte?

Hanna Sträter: Das ist gleich ein ganzes Paket: Spaß, Lust, Freude, Großzügigkeit, Mut. Und natürlich die Fähigkeit, das gesamte System im Auge zu behalten. Heute großzügig sein und wenig Geld verdienen, kann morgen mit wenig Einsatz große Umsätze nach sich ziehen. 

Man muss die eigenen Kinder auch machen lassen? 

Andreas Hoffmann und Beatrix Bartsch–Hoffmann: Wir haben den Betrieb von unseren überaus erfolgreichen, äußerst sparsamen Eltern übernommen. Nach drei Monaten wurde uns eine sensationelle Werbeidee aufgeschwatzt. Wir waren sehr begeistert und haben eine fünfstellige Summe versenkt. Mein Vater sagte dazu nur: „Das ist Lehrgeld, das gehört dazu.“ Das hat uns sehr geprägt. Machen lassen, es wird nicht alles gut, aber wenn irgendetwas besser wird als vorher, haben wir doch gewonnen. Und natürlich ist es wichtig, die Leistung der Kinder anzuerkennen. Wer viel arbeitet, soll es auch gut haben. Aber auch Fehler gehören dazu. Wie heißt es so schön: Aus eigenen Fehlern wird man klug.

Vor welchen Herausforderungen steht man, wenn man wie Sie in den Familienbetrieb einsteigt?

Hanna Sträter: Man will so viel, die Ideen sprudeln und die Möglichkeiten sind da. Aber die Grenzen eben auch. Die eigene Kraft reicht nicht für alle Wünsche, daher ist Geduld wichtig. Die Anerkennung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Zulieferern und natürlich auch von Kundinnen und Kunden muss man sich erarbeiten. Manchmal bin ich enttäuscht, aber die schwierigste Zeit liegt hinter uns.

„Die Fünf“ (www.die-fuenf.de) sind seit 25 Jahren in Bielefeld ein Synonym für kulinarische Kompetenz wie für traditionelle und innovative Küche…

Hanna Sträter: Ja, 25 Jahre Zusammenarbeit mit „den Fünfen“ war niemals vorauszusehen. Das hat auch nichts mit Wirtschaftlichkeit zu tun. Aber auch hier man muss wieder das Ganze sehen. Gewisse Dinge hätten meine Eltern – und mittlerweile auch ich – sonst nie gesehen und erlebt. Und es macht einfach Spaß mit Kollegen gute Verbindungen zu haben. Das hilft in vielen Fällen. Und die junge Generation bei „den Fünfen“ bringt richtig neuen Schwung rein. 

Der Brackweder Hof ist zudem Partner der WEGE. Was schätzen Sie an der Partnerschaft?

Hanna Sträter: Die Partnerschaft zur WEGE ist uns sehr wichtig. Das Angebot ist für den Mittelstand sehr interessant. Wir fühlen uns gut aufgehoben und verstanden. 

Was zeichnet aus Ihrer Sicht den Standort Bielefeld aus?

Hanna Sträter: Meine Heimat! Ich habe viel gesehen und viel erlebt und bin sehr froh, dass ich das gemacht habe. Nur wer geht, kann auch wieder zurückkommen. Ich kenne viele, die in Bielefeld leben, weil sie das immer getan haben. Ich habe mich bewusst dafür entschieden. Und das nicht nur, weil meine Familie hier lebt. Bielefeld ist eine Stadt für die Zukunft – nicht nur aus beruflicher Sicht – auch für die Familie. Angebote für Sport, Schule und Entwicklung sind mir sehr wichtig. Zudem gibt es hier alles, was man braucht: ein tolles kulturelles Angebote, Sehenswürdigkeiten, eine Innenstadt mit einer wunderschönen Altstadt und moderne Viertel, die umgestaltet werden.


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