Susanne Schön, Christian Eismann, Helke Went-Schwarzburg und David Kuhn wbv Media
Nein, es ist kein Buch, das man am Stück liest und dann Kapitel für Kapitel in die Umsetzung bringt. Es ist auch gar nicht dazu gedacht. „Fangen Sie bei dem an, was Sie gerade bewegt, was Sie gerne erreichen wollen, was Sie glauben, was als Nächstes ansteht und Ihr Nachhaltigkeitsprojekt voranbringt“, lautet stattdessen die Gebrauchsanweisung des Autorenteams. Es will mit dem Handbuch Orientierung geben für das, was wichtig ist, um Nachhaltigkeitsprojekte voranzubringen. Anregungen liefern, Motivation und Energie mobilisieren – und zwar ganz flexibel mit dem Gestaltungsspielraum, der einem gerade zur Verfügung steht. „Transdisziplinäres Innovationsmanagement“, erschienen bei wbv Media, setzt nämlich ganz pragmatisch an.
Die Mischung aus betriebswirtschaftlichen Ansätzen und dem Blick für das große Ganze zeichnet das praxisorientierte Handbuch aus. An einem Fallbeispiel führt das Autoren-Quartett des „inter 3 – Institut für Ressourcenmanagement“ durch Aufgaben und Abläufe und erläutert anschaulich, wie Elemente des betrieblichen Innovationsmanagements für die Planung und Steuerung von Nachhaltigkeitsprojekten genutzt werden können. Begleitende Aufgabenblätter strukturieren die Projektschritte und helfen beim Transfer der Strategien und Maßnahmen in eigene Nachhaltigkeitsprojekte. „Das Buch gibt nur so viel Information wie nötig, um zu verstehen, worum es geht, und um mithilfe der Aufgaben zu neuen Ideen, Ansatzpunkten und Fokussierungen für die eigene Arbeit zu kommen“, stellt Dr. Susanne Schön, Autorin und Mitbegründerin und Geschäftsführerin des inter 3 – Institut für Ressourcenmanagement, fest. Als Innovationsforscherin und -managerin koordiniert, managt und coacht sie seit etwa 20 Jahren inter- und transdisziplinäre Forschungsverbünde und hat gemeinsam mit Christian Eismann, Helke Went-Schwarzburg und David Kuhn ein Praxisbuch herausgegeben, dass sich an Menschen mit unterschiedlichen Expertisen und Hintergründen wendet. Eine gute Allgemeinverständlichkeit, bildhafte Sprache und Illustrationen sollen den schnellen Transfer der Informationen in die Alltagsarbeit sicherstellen. Dafür sorgt auch die Aufteilung in drei Kapitel.
Der Teil A dient der Orientierung und beschäftigt sich zunächst mit der grundsätzlichen Frage: Was ist eine Innovation? Im Teil B geht es unter der Überschrift „Vorantreiben“ dann um die einzelnen Phasen eines Innovationsprozesses und darum, wie man Schwung in den Prozess bringt. Natürlich inklusive strategischer Ansatzpunkte. Unter dem Stichwort „Verbreiten“ geht es im Teil C schließlich darum, was mit den vielversprechenden Innovationen passieren soll, an denen man gearbeitet hat: Wer macht wie weiter? Wie führe ich Lösungen in die eigene Organisation ein? Oder: Wie erfahren die Richtigen vom Wichtigen?
In dem kurzen persönlichen Schlusswort der Autor*innen wird vor allem eins deutlich: Es ist ein schmaler Grat zwischen Wissenschaft und Anwendung. Die Wissenschaftler*innen wissen um die Fliehkräfte in transdisziplinären Projekten. „Doch Wirkungen in der Praxis zu erreichen – das ist unsere Mission“, macht das Autorenteam deutlich, dass mit seinem Handbuch zielgerichtet auf Verbreitung durch Ansteckung setzt.
Der Band ist als Printausgabe bei wbv.de/shop sowie im Buchhandel erhältlich, die digitale Ausgabe steht bei wbv-open-access.de zum kostenlosen Download zur Verfügung.
wbv Media GmbH & Co. KG
Als unabhängiges und eigentümergeführtes Familienunternehmen blickt wbv Media auf eine traditionsreiche Vergangenheit als Verlag zurück. Bereits seit 1864 bietet der Bielefelder Verlag umfassende Medien- und Logistikdienstleistungen rund um die Themenschwerpunkte Geistes- & Sozialwissenschaften, Bildung & Beruf sowie Verwaltung & Recht an. Den Grundstein legte Wilhelm Bertelsmann am 1. Oktober 1864 mit der Gründung der Buch- und Steindruckerei „Gebrüder Bertelsmann“ mit Sitz in der Obernstraße 4. Der Sohn des Gütersloher Verlegers Carl Bertelsmann publizierte dort verschiedene Zeitungen und druckte zudem Formulare für Behörden, Kirchen und Schulen. Ab 1905 firmierte das Unternehmen unter „W. Bertelsmann Verlag“. Geführt wurden die Geschäfte inzwischen von den beiden Söhnen Friedrich Carl und Friedrich Ludwig. Nach dem Zweiten Weltkrieg ergänzte dann ein neuer Schwerpunkt das Verlagsprogramm: Informationen, Regelwerke und praktische Umsetzungshilfen rund um die Berufsbildung. „Unsere Produkte und Dienstleistungen sind im stetigen Wandel“, sagt W. Arndt Bertelsmann auch rückblickend. Der geschäftsführende Gesellschafter leitet das Familienunternehmen seit 1992 in inzwischen 5. Generation. Er positionierte im Zuge einer weiteren Umfirmierung die Marke wbv und stellte das Unternehmen als Fachverlag für Wirtschaft, Bildung und Verwaltung auf. 2018 wurde aus dem W. Bertelsmann Verlag schließlich wbv – das moderne Medien- und Logistikunternehmen organisiert seine Aktivitäten heute unter drei strategischen Geschäftsbereichen: wbv Publikation, wbv Kommunikation und wbv Distribution. „Der Kern unseres Erfolgs sind und bleiben unsere verlegerische Kompetenz und Innovationsfähigkeit“, betont die Geschäftsleitung der wbv Media, zu der neben W. Arndt Bertelsmann auch Joachim Höper und Maik Obermüller gehören.