„Wir sind eine Remote First Company“, verdeutlicht sie die klare Ausrichtung der Bielefelder Digitalagentur mit rund 100 Mitarbeitenden. „Unser kompletter Recruiting-Prozess sowie das Pre- und Onboarding laufen digital.“ Das ist mit Blick auf die Arbeitskräfte der Zukunft folgerichtig. Denn 2030 wird die Generation Z bereits 34 Prozent und die Generation Alpha schon 11 Prozent der Beschäftigten stellen. Da gilt es, sich heute schon richtig aufzustellen. „Um für Talente attraktiv zu sein, ist es für Unternehmen wichtig, ihre Werte nach außen sichtbar zu machen“, so Rimma Pitkewitsch. „Hinzu kommt der Wunsch der potenziellen neuen Mitarbeitenden nach einer sinnstiftenden Arbeit.“ Schon jetzt dreht sich das Personalkarussell schneller als vor einigen Jahren. Die Zeit ist vorbei, in der Mitarbeitende Jahrzehnte in ein und derselben Firma bleiben. Und auch die Zahl der Nebenbeschäftigungen wächst, weil es Menschen wichtig ist, ihre Interessen ausleben zu können.
Unser kompletter Recruiting-Prozess sowie das Pre- und Onboarding laufen digital.
Recruiting muss neu gedacht werden. Talent Attraction ist dabei der Schlüsselbegriff, der strategisch für eine grundsätzliche Haltung zur Gewinnung neuer Kolleg*innen steht. Auf operativer Ebene heißt das, eine zielgruppenorientierte Sichtbarkeit, verschiedene Touchpoints mit dem Unternehmen sowie eine Employer Brand Experience zu erreichen.
comspace hat für die eigene Haltung im Bewerbungsprozess sechs Prämissen formuliert. Zuerst die Authentizität: Das Unternehmen zeigt sich genauso, wie es ist und gibt Raum für Individualität und Diversität. „Uns ist es egal, wen jemand liebt oder welche Kleidung er oder sie trägt, und das leben wir bei comspace“, betont Rimma Pitkewitsch. Im Sinne der Transparenz werden im Bewerbungsprozess die Gains, aber selbstverständlich auch die Pain Points kommuniziert. Unter Offenheit versteht comspace den offenen Blick, das Denken in Potentialen, Chancen und Netzwerken. Eine entscheidende Bedeutung kommt dem Aspekt Schnelligkeit zu. „Wir reagieren schnellstmöglich auf Bewerbungen und Anfragen auf diversen Kanälen“, skizziert die engagierte Recuiterin das Prozedere. „Wenn wir eine Bewerbung haben, gibt es rasch einen ersten Check und einen Pre-Call. Bevor es zu einem eigentlichen Gespräch kommt, haben wir die Bewerbungen vorselektiert. Auch dabei entscheidet das Team bereits mit.“ Unter Wertschätzung wird die Kommunikation auf Augenhöhe und der achtsame Umgang mit den Ressourcen der Kandidat*innen verstanden. „Wir denken langfristig, indem wir eine zukunftsorientierte Perspektive einnehmen und aktiv gestalten, statt zu reagieren“, nennt Rimma Pitkewitsch mit dem Begriff „Nachhaltigkeit“ die letzte Prämisse.
„Wir bewerben uns bei den Kandidat*innen“, macht die Recruiterin die Haltung deutlich. Und dazu gehört, es den Bewerbenden so einfach wie möglich zu machen. Deshalb bietet comspace die Möglichkeit einer „quick apply“, wobei lediglich der Lebenslauf oder ein Link zum LinkedIn-Profil gefragt sind. „Wir haben uns gegen ein Anschreiben entschieden, weil in diesen häufig dasselbe steht,“, so die Wirtschaftspsychologin. „Mit allen Bewerber*innen führe ich mindestens einen Pre-Call. Und ich sage auch immer telefonisch ab, wenn es nicht passt.“ Außerdem rät sie, den Bewerbungsprozess im eigenen Unternehmen selbst einmal zu testen und Hürden bei Bedarf auszuräumen.
Wir denken langfristig, indem wir eine zukunftsorientierte Perspektive einnehmen und aktiv gestalten, statt zu reagieren.
Die Basis für Talent Attraction ist Employer Branding. Und es ist entscheidend, möglichst viele Touchpoints mit der Zielgruppe zu generieren. „Wir denken in Communitys. Projekttage, Fach-Events, Stammtische etc. schaffen Berührungspunkte“, so die Business Coach, die auch sehr erfolgreich Active Sourcing bei digitalen Job-Messen betreibt. Außerdem belohnt comspace Employee Referals. Werden aufgrund persönlicher Empfehlungen neueMitarbeitende eingestellt, gibt es einen Bonus von 2.000 Euro.
Das Pre- und Onboarding ist bei comspace ein definierter Prozess. Erbeginnt mit der Unterschrift unter dem Arbeitsvertrag und nicht erst am ersten Arbeitstag. „Bis zum Start bleiben wir kontinuierlich mit den neuen Kolleginnen und Kollegen in Kontakt. Wir fragen nach Hardware-Wünschen, laden zu Teamevents und Feiern ein, schicken eine Agenda für den ersten Tag und selbstverständlich gibt es dann auch ein liebevoll zusammengestelltes Welcome-Paket auf dem Schreibtisch.
Um Mitarbeitende im Unternehmen zu halten, bietet comspace eine Menge. „Wir leben unser Motto „#workfromanywhere“ und berücksichtigen bei der Gestaltung von Arbeitszeiten die Wünsche unserer Mitarbeitenden. Der eine möchte mehr Zeit für sein Hobby haben, ein anderer kümmert sich um ein pflegebedürftiges Elternteil oder jemand möchte seine Arbeitszeit verkürzen, weil er mit einem Bulli quer durch Europa reist – wie aktuell unser Kollege Niklas“, nennt Rimma Pitkewitsch einige Beispiele aus der Praxis. „Das nennen wir Lebensphasenflexibilität.“
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