Von Anfang an mitgenommen zu werden, macht den Unterschied. Unternehmen, die auf individuelle Qualifizierung setzen, ihren Auszubildenden Wertschätzung entgegenbringen und ihnen zukunftsfähige Perspektiven bieten, gewinnen diese auch langfristig für sich. Denn mittlerweile dreht sich schon bei der Ausbildung alles um die Bindung und Förderung der Fach- und Führungskräfte von morgen. Die Sparkasse Bielefeld stellt bis zu 25 Auszubildende jährlich ein. Die Qualifizierung für die eigenen, zukünftigen Anforderungen genießt daher eine ganz besondere Aufmerksamkeit. „Junge Menschen qualifiziert auszubilden, ist unsere Hauptrecruitingmaßnahme. Da wir nicht extern einstellen, sind die Azubis von heute unsere Mitarbeitenden von morgen“, betont Stefanie Nienkirchen von der Personalentwicklung der Sparkasse Bielefeld.
Einer von ihnen ist Philipp Lotte. Er hat Anfang des Jahres seine Ausbildung zum Bankkaufmann bei dem Bielefelder Finanzdienstleister erfolgreich beendet, arbeitet zurzeit im Beratungscenter der Sparkasse und hat jetzt auch am Assessment Center der Sparkassen Akademie erfolgreich teilgenommen. „Die Idee, zur Sparkasse zu gehen, ist allerdings eher dem Zufall geschuldet“, erzählt der 21-Jährige. Ein Freund machte ihn auf die Ausbildung aufmerksam, vermittelte aber auch einen persönlichen Einblick in die Ausbildungsinhalte. „Eigentlich wusste ich zu dem Zeitpunkt nur von meinem wirtschaftlichen Interesse, in welche Richtung es genau nach dem Abi gehen könnte, nicht“, stellt Philipp Lotte rückblickend fest. Um sich zu orientieren, besuchte er schließlich die Jobmesse in Bielefeld. „Da bin ich geradewegs auf die Sparkasse zugelaufen, habe mich beworben und später erfolgreich das Bewerbungsverfahren und die Tests durchlaufen. Im Nachhinein betrachtet, war das eine super Entscheidung. Ich bin sehr glücklich damit.“ Durch sein Abitur verkürzte Philipp Lotte seine Ausbildung zum Bankkaufmann auf zweieinhalb Jahre. „Es hätte auch die Möglichkeit gegeben auf zwei Jahre zu verkürzen, das gemeinsame Abschließen der Ausbildung mit dem Jahrgang, war mir aufgrund des guten Verhältnisses, wichtiger“, sagt der 21-Jährige, der während seiner Ausbildung deutlich mehr Interesse für Mathe entwickelte als während seiner Schulzeit. „Mathe hat mir zwar immer großen Spaß gemacht, aber ich hatte keinen Mathe-Leistungskurs belegt. Ein gewisses Zahlenverständnis wird hier natürlich vorausgesetzt, aber Mathe ist nicht das Wichtigste. Entscheidender ist für das Berufsbild, dass man gern mit Menschen kommuniziert, aufgeschlossen und kontaktfreudig ist. Und wenn man weiß, warum und wofür man sich mit Zahlen auseinandersetzt, ist es auch etwas Anderes. Und wenn Hilfe erforderlich ist, gibt es seitens der Sparkasse auch Unterstützung.“ „Genau, Lern- und Coaching-Angebote stehen ebenso auf unserer To-do-Liste wie diverse Seminare und Veranstaltungen“, unterstreicht Personalentwicklerin Stefanie Nienkirchen. „Wir spannen ein Netz mit doppeltem Boden.“ Und so plant der Finanzdienstleister – abgestimmt auf den Lehrplan in der Berufsschule – Wiederholungen ein und setzt begleitend zu den Berufsschul-Inhalten noch ganz viele Kleinigkeiten drauf.
Bei uns sind junge Menschen gefragt, die flexibel sind, die Abwechslung mögen und Spaß an unterschiedlichen Herausforderungen haben. Das kommunizieren wir auch offen im Bewerbungsprozess.
– Stefanie Nienkirchen
Bereits die ersten Wochen nach Ausbildungsbeginn dienen dem erfolgreichen Onboarding. Sie bereiten darauf vor, was die Azubis erwartet. So sorgt die Sparkasse zum Beispiel während der gesamten Ausbildungszeit dafür, dass Expert*innen aus den eigenen Reihen ihr fachliches Know-how zu bestimmten Themen wie Vermögensaufbau, Finanzierungen und Absicherung von Risiken beisteuern. „Wir wollen Wissen möglichst praxisnah vermitteln, denn diese persönlichen Erfahrungen sind in Kombination mit den theoretischen Inhalten aus dem Berufsschulalltag eine gute Grundlage“, so Stefanie Nienkirchen. Die regelmäßigen Seminare mit allen Mit-Azubis fördern zudem den Austausch untereinander. Dazu gehören auch Rollenspiele, um die Azubis als künftige Kundenberater*innen fit zu machen. Gleichzeitig dienen Gruppenarbeit und Rollenspiele dem Teambuilding. „Wir erschließen quasi Woche für Woche neue Inhalte. Denn am Ende der Ausbildung sollen fertige Kundenberater*innen herauskommen. Darauf arbeiten wir gemeinsam hin“, macht Stefanie Nienkirchen den qualitativen Anspruch der Sparkasse Bielefeld deutlich. Entscheidenden Anteil daran haben aus Sicht der Personalentwickler*in auch die Kolleginnen vor Ort. Sie sorgen im Arbeitsalltag maßgeblich dafür, dass die Azubis viel mitnehmen – aus den unterschiedlichen Teams der Filialen und Abteilungen. „Diese unterschiedlichen Möglichkeiten und Situationen sind es, durch die ich gut lernen und mich weiterentwickeln kann“, so Philipp Lotte.
Auch eigenverantwortliches Handeln wird gefördert. Dazu dienen interne Projekte, in die die Azubis eingebunden werden – von der Planung eines Elternabends bis hin zu Veranstaltungen für die nächste Azubi-Generation. „Wir haben zum Beispiel einen Auslands-Workshop im Lenkwerk vorbereitet und hatten freie Hand, wie dieser realisiert wird“, so Philipp Lotte. Involviert waren rund fünf Azubis. Die Freiheit selbst etwas gestalten zu können und sich das zuzutrauen, empfindet er auch im Nachgang als besondere Wertschätzung. „Das war großartig“, resümiert Philipp Lotte. „Diejenigen von uns, die zurückhaltender sind, werden von denen, die sich mehr zutrauen, ganz einfach mitgetragen. Jeder geht sein Tempo und Fehler dürfen gemacht werden. Denn auch daraus lernt man.“ Ziel der Sparkasse ist es, dass die Azubis nicht nur untereinander zu einem Team werden, sie sollen auch lernen, sich in Teams, sprich bestehende Gruppen und Abteilungen des Hauses, integrieren. „Wir müssen dafür Sorge tragen, dass dies durch die Ausbildung gut funktioniert und zwar fürs große Ganze“, erklärt Stefanie Nienkirchen auch mit Blick auf die Größe des Hauses und auf die Filialen, in denen die Azubis zum Einsatz kommen. „Die Sparkasse ist so groß, dass man während der Ausbildung gar nicht überall war“, weiß Philipp Lotte aus eigener Erfahrung. In eine Wunschabteilung hineinschnuppern, können die Jungangestellten daher auch noch nach dem Ende ihrer Ausbildung. Besonders leistungsstarken Auszubildende bietet die Sparkasse nämlich die Möglichkeit, sich dem Assessment Center zu stellen und sich um einen Platz im hausinternen Förderungs- und Traineeprogramm zu bewerben. „Dies umfasst gezielte Einsätze in unterschiedlichen Bereichen der Sparkasse und ist neben einem tollen Netzwerk auch eine super Ergänzung zum berufsbegleitenden Studium“, erklärt Stefanie Nienkirchen.
Denn die Förderung und Weiterentwicklung endet nicht mit der Ausbildung. Gerade hat Philipp Lotte, der sich auch in der Jugend-Auszubildenden-Vertretung der Sparkasse Bielefeld engagiert und hier die Interessen der Azubis und der Mitarbeitenden bis 25 Jahre vertritt, bei der Sparkassenakademie NRW an einem Assessment Center teilgenommen und einen Platz bekommen. Die Sparkassenakademie Nordrhein-Westfalen besetzt die klassischen Themen der Aus- und Weiterbildung und ist für die Sparkassen-Finanzgruppe Kompetenzzentrum für Personalentwicklung. Die Business School ist ein Teil der Sparkassenakademie und bietet Weiterbildungen in Fach- und Betriebswirten sowie Bachelor-Programmen an. Dort können Jungangestellte zum Beispiel berufsbegleitend studieren. Darüber hinaus runden weitere Fortbildungsmaßnahmen wie Fachseminare und Zertifikatsprogramme das Portfolio ab. „Grundsätzlich können sich alle Jungangestellten dafür bewerben. Sehen wir besonderes Potenzial, wollen wir dies aber auch fördern“, so Stefanie Nienkirchen. Philipp Lotte ist offen für das, was kommt. „Ich fühle mich hier sehr wohl. Die Sparkasse ist ein tolles Unternehmen und bei einer Bank zu arbeiten, ist gar nicht spießig!“, sagt der 21-Jährige mit Nachdruck und einem Lachen im Gesicht. „Die Art und Weise zu arbeiten, hat sich massiv verändert. Themen wie Digitalisierung werden auch hier längst mit Leben gefüllt.“ Das gilt auch für die digitale Ausstattung der Azubis. Jeder Azubi erhält zu Ausbildungsbeginn zum Beispiel ein iPad. „Bei uns sind junge Menschen gefragt, die flexibel sind, die Abwechslung mögen und Spaß an unterschiedlichen Herausforderungen haben. Das kommunizieren wir auch offen im Bewerbungsprozess“, so Stefanie Nienkirchen. „Aber vor allem steckt in der Ausbildung unserer Azubis viel Arbeit und Herzblut drin!“
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