Tag der nachhaltigen Unternehmen“ mit Karsten Schwanke
Von Wasserspeichern und Frischluft-Schneisen
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„Die Klima-Modelle rechnen zu zahm. Wahrscheinlich wird es eher schlimmer, als wir es uns vorstellen.“ Diplom-Meteorologe Karsten Schwanke legte beim „Tag der nachhaltigen Unternehmen“ in Bielefeld Fakten zum Klimawandel auf den Tisch. Die Prognosen des bekannten Wetter-Experten und Fernsehmoderators sind düster. Bis 2050 rechnet er zum Beispiel mit Höchsttemperaturen von 45 Grad Celsius in Deutschland. Daher sei es notwendig, das Ruder herumzureißen, appellierte Schwanke an die Teilnehmer der virtuellen Konferenz. Veranstaltet wurde sie von der Volksbank Bielefeld-Gütersloh und der KlimaWoche Bielefeld e. V.
„Nachhaltiges Wirtschaften ist für Unternehmen die unternehmerische Herausforderung schlechthin“, betonte Volksbank-Vorstand Ulrich Scheppan in seiner Begrüßung. „Es bietet viele Chancen, um im eigenen Markt erfolgreicher zu sein und zu wachsen. Außerdem ist es unsere gemeinsame gesellschaftliche Aufgabe, die Welt in ihrer lebenswerten Einzigartigkeit zu erhalten.“ Ursprünglich hatte der „Tag der nachhaltigen Unternehmen“ im März stattfinden sollen. Wegen der Corona-Pandemie musste er verschoben und in ein virtuelles Format umgewandelt werden. Karsten Schwanke reiste dennoch persönlich an und spickte seinen Vortrag mit Anmerkungen zu Bielefeld.
Dass sich Hochs und Tiefs nicht mehr von der Stelle bewegen, das hätten wir bei einer Zunahme um drei bis vier Grad erwartet, aber nicht bei einem Grad“, erläuterte Schwanke. Menschen in dicht besiedelten Städten bekommen die sommerliche Hitze schon jetzt besonders stark zu spüren, denn zwischen den Häuserzeilen steht die Luft. Gegen „Hitze-Stress“ in Städten lasse sich aber etwas tun, zum Beispiel mit Frischluftschneisen vom Teutoburger Wald herab in die Bielefelder City.
Städte müssten grundsätzlich so geplant werden, dass sie kühlen. Daher sollten erstens mehr Grünflächen geschaffen und zweitens Wasserspeicher installiert werden. Denn Pflanzen können ihre kühlende Wirkung nur entfalten, wenn sie auch im Sommer bewässert werden. Lagerhallen und andere gewerbliche Gebäude mit Flachdach sollten von vornherein so konstruiert sein, dass sie eine 40 Zentimeter dicke Erdschicht tragen und begrünt werden können. Das reiche aus, um bei Starkregen Wasser aufzunehmen und so lokalen Überschwemmungen vorzubeugen.
Deutliche Kritik übte Schwanke beispielsweise am Kesselbrink in Bielefeld: „Auf dem Platz hat man alles falsch gemacht“, sagte er. Zubetonierte Flächen seien generell ein großes Problem bei Hitze und Starkregen, zumal dann, wenn keine Wasserspeicher installiert wurden.
Auf die Frage, was jede und jeder Einzelne sofort zum Klimawandel beitragen kann, empfahl er Rad zu fahren oder öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Als optimale Lösung für Hausdächer schlug er vor: „Begrünen und – mit Abstand – Photovoltaik anbringen.“
Den Unternehmern gab Karsten Schwanke mit auf den Weg, dass sich der Einsatz gegen den Klimawandel lohnt: „Jeder Cent, den wir in die Vermeidung stecken, sparen wir später fünf- bis zehnfach bei der Anpassung.“ Außerdem sei er sicher, dass eine Firma, die ein CO2-neutrales Produkt auflegt, einen klaren Wettbewerbsvorteil hat.
Während der Veranstaltung mit dem vielversprechenden Titel: „Erfolgsgeschichten: Mit Nachhaltigkeit gewinnen“ entstanden in fünf Workshops weitere Ideen zum Klimaschutz. Es ging um Photovoltaikanlagen und Speichersysteme, um nachhaltiges Bauen, CO2-neutrale Mobilität der Mitarbeiter und nicht zuletzt um Kreislaufwirtschaft mit hochwertig aufbereiteten Werkstoffen oder Komponenten, auch bekannt unter dem Begriff „Cradle to Cradle“.
In den Gesprächen zeigte sich, dass ökonomische, ökologische und soziale Aspekte immer stärker zu Wettbewerbsfaktoren werden. Volksbank-Vorstand Ulrich Scheppan verwies unter anderem auf den hauseigenen globalen Mischfonds „Volksbank Bielefeld-Gütersloh NachhaltigkeitsInvest“: Für das Magazin „Fonds professionell Online“ zählte dieser im Februar 2020 zu den zehn „Stars unter den flexiblen Mischfonds“.
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