„Das Grundprinzip von Vielfalt zeigt sich in Gruppen. Die kleinste Einheit besteht aus zwei Personen“, stellt Michael Kubina einleitend fest. Unabhängig von der Gruppengröße sind es im privaten Bereich heute vor allem Gemeinsamkeiten, die zu Gemeinschaften führen. Ähnliche Interessen oder Hobbys, wie Singen, Tanzen oder Fußball, verbinden. „Eine Gruppe zu bilden, ist jedoch auch ein Urinstinkt und genetisch fest verankert. Früher hatten Gruppen, die möglichst vielfältig und mit unterschiedlichen Fähigkeiten aufgestellt waren, einfach eine höhere Überlebensfähigkeit. Jeder wurde mit seinen individuellen Eigenschaften gebraucht“, erläutert Michael Kubina. In einer Welt, die in Bewegung ist, unter anderem durch Globalisierung und gesellschaftlichen Wandel, gilt es heute mehr denn je, Vielfalt als Chance zu begreifen.
Unternehmen empfiehlt Michael Kubina Diversity Management in ihrer Unternehmenskultur zu verankern. Die Charta der Vielfalt macht die Vielfaltsdimensionen greifbarer. Im Zentrum dieses mehrschichtigen Modells steht die Persönlichkeit. Drumherum gruppieren sich im inneren Kreis sechs nahezu unveränderbare persönliche Eigenschaften. „Die bewusste Einteilung in Gruppen kann helfen, Menschen besser anzusprechen und bei ihnen das Gefühl zu wecken ‚Es geht um mich persönlich‘“, unterstreicht Michael Kubina, der seit fast 25 Jahren sein Wissen durch Vorträge und Workshops teilt und weiß, dass Menschen sich angesprochen fühlen müssen. Ein wertschätzender Umgang mit Individualität bietet den Rahmen, in dem Anderssein gewünscht ist. „Mitarbeitende, die sich nicht verstellen müssen, sind engagierter, produktiver und können ihre Stärken besser nutzen“, weiß der Coach. „Stärken im Team zu ergänzen, setzt allerdings voraus, die Schwächen zu kennen.“ Der ganzheitliche Ansatz beim Diversity Management wirkt sich auch positiv auf den Return on Investment aus. Durch Gleichstellung und Vielfalt in Teams reduzieren sich beispielsweise Konfliktherde, sinkt die Fluktuation, erweitert sich die Arbeitskräftespanne, steigert sich die Kreativitäts- und Innovationskraft, aber auch die Konkurrenzfähigkeit. „Da man Mitarbeitende auf menschlicher Ebene abholt, trägt dies insgesamt zum entspannteren Umgang mit Menschen bei“, erklärt Michael Kubina.
Erst wenn wir Menschen verstehen,
Michael Kubina
können wir sie motivieren.
Eine wachsende Bedeutung kommt in puncto Diversity Management – auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, der Digitalisierung und des Fachkräftemangels – der Generationenvielfalt in Unternehmen zu. Die Gruppe der Babyboomer, die kurz vor dem Ausstieg steht, arbeitet heute mit den Generationen X, Y und Z zusammen. Während die Generation Z rund ein Prozent der Belegschaft ausmacht, stellen die drei anderen jeweils rund 33 Prozent der Mitarbeitenden. „Jede Generation ist jedoch anders geprägt und bringt unterschiedliche Werte, Erlebnisse und Erwartungen mit – von der Art der Kommunikation über die Arbeitszeiten bis hin zu Karrierezielen“, macht Michael Kubina deutlich. Mehrgenerationenteams zu begleiten und zu entwickeln, lautet also die Herausforderung für Unternehmen, um die Generationenvielfalt im Unternehmen zu meistern.
Ein Instrument zur Optimierung der Kommunikation, zur Entschärfung von Konflikten, zum Aufbau funktionierender Teams und zur Führungskräfteentwicklung bietet aus Sicht des Coachingexperten das DISC-Modell. Dahinter verbirgt sich ein Persönlichkeitstest, der vier verschiedene Persönlichkeitstypen unterscheidet. So braucht es neben Initiatoren & Führern, die sich von Problemen nicht einschüchtern lassen, Motivatoren, die Energie liefern. Gefragt sind aber auch Mitarbeitende, die das Team ordnen und sich unermüdlich engagieren, um ein Projekt zu beenden und solche, die sich kniffligen Details annehmen und die Qualitätskontrolle übernehmen. Erfahrungsgemäß überwiegen jedoch gewisse Profile in Teams. „Doch es braucht jedes, denn auch hier zählt Vielfalt. Der Persönlichkeitstest hilft beim Profiling und liefert Ergebnisse, wer für welche Aufgabe geeignet ist“, so Michael Kubina. Aufschlussreiche Erkenntnisse zu verhaltensmäßigen Tendenzen ergeben sich zudem aus der Gehirnforschung. „Die Glockenkurve zeigt geschlechtsabhängige Verhaltenstendenzen bei Frauen und Männern, wenn es um intuitive und logische Denkprozesse geht“, so Michael Kubina. „Erst wenn wir Menschen verstehen, können wir sie motivieren“, unterstreicht Michael Kubina, der dieses Wissen in Unternehmen verankern möchte, damit Menschen besser miteinander arbeiten können.“ Gemischte Teams zu bilden, Raum für Austausch zu schaffen oder Technologien bereitzustellen, sind für ihn wesentliche Voraussetzungen für eine gute Zusammenarbeit und in Zeiten des Wandels entscheidend, um Veränderungen anzustoßen. „Natürlich braucht es für Veränderungen immer eine Vision. Erwächst diese aus dem Team selbst, ist die Motivation, etwas zu verändern, am größten. Denn dann ziehen alle an einem Strang, übernehmen mehr Verantwortung und sind erfolgreicher“, resümiert Michael Kubina.
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